Michael Schiewack, Programmchef des Jugendradios MDR Jump, kehrt dem Mitteldeutschen Rundfunk nach fast 20 Jahren den Rücken und gibt die Leitung des Senders mit sofortiger Wirkung ab.
Nach rund zwei Jahrzehnten bei der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt wolle sich der versierte Radioprofi noch einmal neuen Aufgaben zuwenden, teilte die Pressestelle des Senders am Freitagabend mit. Zur Nachfolgefrage äußerte sich der MDR zunächst nicht. Intendant Udo Reiter und Hörfunkdirektor Johann Michael Möller zeigten Verständnis für die Entscheidung. Es sei nachvollziehbar, dass sich Schiewack „anderen Herausforderungen widmen möchte“, hieß es.
Seit 1992 war der Radiojournalist und Musikfachmann für den Mitteldeutschen Rundfunk tätig gewesen und hatte zunächst MDR Sputnik und später auch MDR Jump seinen Stempel aufgedrückt. In der jüngsten Media-Analyse konnte Jump erneut zulegen und seine Position im mitteldeutschen Radiomarkt mit mehr als einer Million Hörern täglich weiter festigen.
Der MDR muss mit dem Rückzug von Michael Schiewack binnen weniger Monate bereits den zweiten prominenten Abgang verkraften. Zum 31. Januar hatte bereits Eric Markuse seinen Chefposten beim Jugendradio Sputnik geräumt, um als „Bild“-Regionalverantwortlicher zum Springer-Verlag zu wechseln (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Zuletzt hatte es beim MDR interne Querelen wegen der musikalischen Gleichschaltung von Sputnik und Jump gegeben. Sputnik war im Zuge einer Programmreform im Sommer 2010 von Alternative auf Mainstream umformatiert worden und hatte sich damit dem Musikprofil des Schwestersenders weitgehend angenähert. [ar]
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