
Unterschleißheim -Eine aktuelle Studie im Auftrag von Microsoft zum Fernsehkonsum zeigt, dass vor allem die jüngeren Befragten die Erfahrungen ausdem Internet auf das Fernsehen übertragen.
Die Fragen bezogen sich auf Zusatzangebote und Services, wie die Sender- und Programmsuche oder zeitversetztes Fernsehen. Es wurde deutlich, dass viele Deutsche heute immer weniger bereit sind, sich auf einen fixen Sendeplan einzustellen. Die Online-Umfrage wurde von www.ticketbox.net durchgeführt, mit über 1000 deutschen Teilnehmern.
Allein 60 Prozent der befragten Personen gaben an, dass eine stichwortbasierte Programmsuche am Fernseher, vergleichbar mit der Suche im Internet, die Programmwahl erleichtern würde. In der Gruppe der 20- bis 30-Jährigen waren essogar 75 Prozent, die sich wünschen, so den Programmdschungel durchschaubarer zu machen.
Die Ergebnisse der Studie lassen den Schluss zu, dass vor allem die jüngeren
Zuschauer nicht mehr bereit sind, sich an festen Programmstrukturen zu orientieren und mehr Flexibilität und Service erwarten. „Im Internet sind Inhalte sofort bei Bedarf und Interesse verfügbar, egal ob es der Videoclip ist oder der Aufsatz für die Universität. Diesen Anspruch übertragen Jugendliche auf das Fernsehen. Hier müssen die Anbieter umdenken, ansonsten verliert das Medium diese sehr wichtige Zielgruppe,“ so Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.
Dass die Gebundenheit an Sendezeiten und Sendeplätze nicht mehr zeitgemäß ist, zeigt die Frage nach der Bereitwilligkeit, andere Freizeitaktivitäten nach dem Fernsehprogrammauszurichten. Keiner der Befragten in der Altersgruppe zwischen16 und 20 Jahren ist heute dazu bereit, während lediglich jeder
Zehnte der 21-bis 30-Jährigen zugab, sein Privatleben häufig um das Fernsehprogramm zu planen.
Aber auch die Alternative wird nicht genutzt: Lediglich zwei von fünf Zuschauern zeichnen Sendungen auf, der Rest verzichtet auf das Programm, wenn eine andere Aktivität ansteht. Die Ergebnisse der Befragung werden auch von der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008 gestützt: Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren verbringen demnach täglich durchschnittlich 120 Minuten im Internet und 100 Minuten vor dem Fernseher.
Weitet man die Altersgruppe aus und betrachtet die 14- bis 29- Jährigen sind es sogar 159 Minuten täglich im Internet. Um das Zusammenwachsen der Welten Internet und Fernsehen zu unterstützen, hat Microsoft die Medienplattform Mediaroom entwickelt. Mithilfe von Mediaroom können Anbieter wie die Deutsche Telekom, aber auch die British Telecom oder AT&T Services und zusätzlicheApplikationenfürdas Fernsehprogramm verfügbar machen.
T-Home Entertain Nutzer profitieren zum Beispiel von zeitversetztem Fernsehen, können mehrere Bundesligaspiele live parallel verfolgen und haben Zugriff auf die integrierte Videothek oder den sehr umfassende persönliche Programmführer. [mg]
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