Nach Ansicht der MDR-Intendantin Karola Wille wird eine Entscheidung über den Jugendkanal im nächsten Jahr fallen. Die Diskussionen um den geplanten öffentlich-rechtlichen TV-Sender würden derzeit noch am Anfang stehen.
Die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Karola Wille, rechnet 2013 mit einer Entscheidung über einen öffentlich-rechtlichen TV-Jugendkanal. „Ich denke, wir werden im nächsten Jahr wissen, ob und wie“, sagte sie am Donnerstag am Rande des Thüringer Mediensymposiums in Erfurt. Derzeit stehe die Diskussion noch am Anfang. Auch sei es noch zu früh, um über Standortfragen zu reden, sagte Wille. Sie sieht bei den ARD-Anstalten viel Potenzial für die Produktion eines Fernsehangebots, das sich an die 15- bis Ende-20-Jährigen richte.
„Wir sollten einen Jugendkanal auf die Beine stellen und junge Angebote entwickeln“, warb Wille für die Gewinnung jüngerer Zielgruppen. Der Faden, der mit dem ARD/ZDF-Kinderkanal KiKA aufgenommen worden sei, dürfe nicht abreißen, sondern müsse weitergesponnen werden. Die Generation „Schloss Einstein“ werde nicht selbstverständlich zu Sendungen wie „Fakt ist…!“ vom MDR oder zur „Tagesschau“ der ARD übergehen. Daher dürfe die Spanne zwischen dem Kinder- und dem Erwachsenenfernsehen nicht zu groß werden.
Das ZDF hatte sich schon zu Gesprächen über einen gemeinsamen Jugendkanal bereiterklärt. Unklar ist derzeit neben dem Standort auch noch die Rolle der Digitalkanäle, die zum Teil bereits junge Zuschauer ansprechen. Zu Überlegungen eines öffentlich-rechtlichen Kinderradios in Mitteldeutschland sagte Wille, auch diese stünden noch ganz am Anfang. Thüringens Staatskanzleichefin Marion Walsmann hatte sich unlängst für ein Kinderradio mit Sendesitz in Erfurt ausgesprochen. [dpa/hjv]
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