Ex-ARD-Wettermann Jörg Kachelmann geht hart mit dem WDR und dessen Intendanten Tom Buhrow ins Gericht. Nachdem es am Montag zu sechs Unwettertoten in NWR kam, wirft er dem Sender Inkompetenz bei der Berichterstattung vor.
Der ehemalige ARD-Wettermann Jörg Kachelmann geht hart mit dem WDR ins Gericht. Nachdem es am Montag zu mehreren Unwetter-Toten in Nordrhein-Westfalen kam, wirft der Wetterexperte dem WDR vor, die Bevölkerung nicht ausreichend vor den schlimmen Unwettern gewarnt zu haben. In einem offenen Brief an WDR-Intendant Tom Buhrow geht er mit diesem hart ins Gericht.
„Als Sie Intendant des WDR wurden, habe ich gehofft. Dass sich etwas ändert. Dass das Beamtenfernsehen Beine bekommt. Dass Gebührengelder bedeuten, dass sich der Sender auch um die Menschen kümmert, die ihn bezahlen (müssen). Dass dem Sender Menschenleben mehr bedeuten als ein Feiertag. Dass zusätzliche Kräfte freigemacht werden nicht nur erst, wenn etwas passiert ist, sondern bevor es passiert“ so Kachelmann in seiner öffentlichen Anklageschrift. Er selbst und auch andere Wetterdienste hätten bereits frühzeitig vor den Wetterentwicklungen gewarnt. Beim WDR habe man diese allerdings nicht aufgegriffen.
Doch damit hört der frühere Wettermoderator der ARD noch nicht auf. Immer schärfer geht er im Laufe des Briefes mit dem WDR und besonders mit dessen Intendanten ins Gericht: „Sie und Ihr Sender hatten und haben keinen Plan, wie Sie etwas Wichtiges tun können, tun müssen, wenn es um Leib und Leben Ihrer Gebührenzahler geht.“ Buhrow und der WDR seien laut Kachelmann „entweder faul, inkompetent, ignorant oder alles zusammen“.
Gegen Ende seines Briefes macht der Wettermann den Intendnten dann sogar mitverantwortlich für die Unwetter-Toten: „Durch Ihr Nichtstun sind Sie mitverantwortlich, dass Menschen verletzt und getötet wurden. Wäre der WDR in den USA tätig, würden jährlich Tausende Menschen in Hurricanes und Tornados sterben.“ Für Kachelmann könne es daher nur eine Konsequenz geben: „In staatstragenden Tagesthemen-Kommentaren wird bei solchem Fehlverhalten durch Politiker gerne ein Rücktritt gefordert“, so der Ex-Moderator.
Jörg Kachelmann selbst ist bereits seit längerem nicht mehr gut auf die ARD zu sprechen. In einem früheren Brief hatte der ehemalige Wettermann den Rundfunkanstalten vorgeworfen, ihn fallengelassen zu haben, nachdem öffentlich Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn bekannt geworden waren, die sich später als unbegründet erwiesen hatten. [ps]
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