In einem Youtube-Interview für die „Reporterfabrik“ hat Günther Jauch seine Probleme mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk geschildert. Diese „sind nicht so frei und unabhängig, wie man es sich vorstellen könnte.“
Für Jauch hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk die besten Voraussetzungen, journalistisch unabhängig zu arbeiten. Sie haben alles, um dem Auftrag nach Bildung, Unterrichtung und Unterhaltung nachzukommen.
Die Sender hätten nicht den großen Gelddruck, können auch mal Experimente wagen und können dadurch eigentlich sehr unabhängig arbeiten.
Für ihn agieren die öffentlich-rechtlichen Sender jedoch zu ängstlich und werden durch den Einfluss der Rundfunkräte, Verwaltungsräte und politischen Parteien in ein Korsett gezwängt. Als Hindernis sieht er aber auch die Schere im Kopf der Verantwortlichen und die Karrieristen im Rundfunk.
Er ist letztendlich wieder zum Privatfunk gewechselt, da zu viele Menschen in seine journalistische Arbeit reinreden wollten. Für Jauch ist der private Rundfunk schneller, direkter und ordinärer. Er fällt schneller Entscheidungen und reagiert schneller auf seine Umwelt.
Aber er zeichnet auch die Schwächen des privaten Systems auf. Hier sieht er vor allem den Quotendruck als Negativseite. Er hat versucht, das Beste aus beiden Systemen zu vereinen, muss aber zugeben, dass er gescheitert ist. Er konnte nicht das Beste der ARD zu RTL mitnehmen, noch hat es anders herum funktioniert. [jrk]
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