Eine Woche nach der Ende Juli erfolgten Analog-Abschaltung in Japan sind zwar die TV-Verkäufe um 30 Prozent unter das Vorjahresniveau eingebrochen. Internetfähige Fernseher konnten ihren Marktanteil jedoch deutlich steigern.
Vor der Analog-Abschaltung am 24. Juli konnten sich die TV-Hersteller über gute Gewinne freuen, denn die Werbemaßnahmen der Regierung, der Programmveranstalter und des Handels zeigten Erfolg und verleiteten viele Japaner zu einem Geräte-Neukauf. Wie das Internet-Portal „Heise“ am Mittwoch weiter berichtete, profitierten davon vor allem internetfähige Fernseher, deren Marktanteil seit Einführung der PR-Aktionen deutlich gestiegen sei.
Dadurch werde von Seiten der Industrie die immer stärker geförderte Verschmelzung von klassischem Fernsehen und Internet beschleunigt. Zudem setzen die Fernsehkanäle verstärkt auf die Möglichkeiten von Smart-TVs. Der japanische öffentlich-rechtliche Sender NHK denkt darüber nach, beispielsweise Sportveranstaltungen im Split-Screen-Verfahren aufzuzeichnen und zu senden. Das bedeutet, dass der Zuschauer ein Spiel parallel aus mehreren Perspektiven verfolgen kann und gleichzeitig das Geschehen über den Bildschirm kommentiert, ähnlich, wie es bei der Videoplattform Youtube möglich ist.
Allerdings muss Japan nun dafür sorgen, dass 22 Millionen alte Fernseher samt ihrerbleihaltigen Bildröhren umweltgerecht entsorgt werden. Das werde die Recyclinghofe auch längerfristig auslasten, prognostizieren Branchenexperten. [rh]
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