Über den Fakt, dass die Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen wegen der „Schmähkritik“ gegen ihn einleitet, hat sich ZDF-Satiriker Jan Böhmermann in der neusten Ausgabe des „Neo Magazin Royale“ nur in kleine Anspielungen ausgelassen.
Nur mit kleinen Anspielungen auf sein Fernduell mit dem türkischen Präsidenten hat TV-Satiriker Jan Böhmermann am Donnerstag die neue Ausgabe seines Magazins „Neo Magazin Royale“ bestückt. Der 35-Jährige nahm zunächst seine Sendung vom 29. September aufs Korn, als fälschlicherweise auf ZDFneo die Ausgabe vom 22. September gezeigt worden war.
Anhand dieses Irrtums zeigte Böhmermann, wie die „Festplatte“ jede Woche von Köln ins Sendezentrum nach Mainz geschafft werde. Jedes Mal produziere er „eine Sendung, die er für großes lustiges Fernsehen hält, es gibt auch andere Meinungen, ist ihm aber egal“, hieß es aus dem Off unter Bezug auf die jüngsten Ereignisse.
Redakteurin „Niki“ achte darauf, dass „keine Staatskrise“ ausgelöst werde. Und wenn aus der Festplatte letztlich eine VHS-Kassette geworden sei, komme noch mal, so Böhmermann, der „Steffen“ vorbei und passe auf, dass keiner beleidigt werde. Mit Steffen meinte Böhmermann Regierungssprecher Steffen Seibert (früher auch fürs ZDF tätig).
Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft Mainz bekanntgegeben, gegen Böhmermann keine Ermittlungen wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes aufzunehmen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich durch Böhmermanns „Schmähgedicht“ vom März dieses Jahres verunglimpft gefühlt.
Anfang November geht es jedoch weiter: Vor der Zivilkammer des Landgerichts Hamburg wird in mündlicher Verhandlung noch einmal über das Gedicht verhandelt. Erdogan will erreichen, dass der gesamte Text verboten wird. Das Landgericht hat Böhmermann in einer einstweiligen Verfügung bereits untersagt, große Teile seines Gedichts öffentlich zu wiederholen. [dpa/kw]
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