Am heutigen Dienstag (24. April) musste sich James Murdoch, Sohn des großen Medienmoguls, vor dem brittischen Ausschuss für Presseethik zum großen Abhöskandal um die zwischenzeitlich eingestellte Sonntagszeitung „News Of The World“ verantworten. Murdoch beteuerte, nichts von dessen Außmaßen gewusst zu haben.
Er habe nichts von den illegalen Recherchemethoden, mit denen sich die Mitarbeiter der „News Of The World“ ihre Informationen beschafft haben, gewusst. Stets habe man ihm glaubhaft versichert, dass sämtliche journalistischen Standarts genauestens eingehalten worden seien, so der Sohn von Rupert Murdoch vor dem Ausschuss, der sich mit einer Neuordnung des britischen Pressekodex auseinandersetzt.
Die Schuld liege beim Zuständigen Chefredakter, sagte Murdoch Junior. Dieser sei immerhin für ethische und juristische Fragen verantwortlich gewesen. Er sei zwar damals Topmanager im Medienimperium seines Vaters gewesen, habe sich aber zu keiner Zeit in inhaltliche Fragen der Zeitung eingemischt.
Als er 2007 die britische News International (NI), eine Tochter von Rupert Murdochs Medienkonzern News Corporation, übernommen habe, sei er der Auffassung gewesen, Bespitzelung sei eine „Sache der Vergangenheit“ gewesen. Bei der mittlerweile eingestellten „News of the World“ waren unter anderem Anrufbeantworter von Prominenten, aber auch Opfern von Straftaten angezapft worden. Zu NI gehört auch die „Sun“, gegen die ebenfalls Untersuchungen wegen Verstößen gegen das Gesetz und den Pressekodex laufen.
James und sein Vater Rupert hatten vergangenes Jahr bereits vor einem Ausschuss des Parlamentes ausgesagt und dabei ebenfalls abgestritten, über das Ausmaß der Bespitzelung Bescheid gewusst zu haben. Der 81 Jahre alte Medienmogul wird an diesem Mittwoch vor dem richterlichen Ausschuss erwartet.
James Murdoch war im Februar als Chef von NI zurückgetreten, kurz darauf hatte er sein Amt als Chef des Verwaltungsrats beim Fernsehkonzern BSkyB niedergelegt. „Ich dachte, es wäre das Beste, wenn ich keine Ablenkung mehr bin“, begründete er die Schritte am Dienstag. Auch habe er in dem Skandal nicht der „Blitzableiter“ werden wollen. [dpa/fm]
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