ITV wehrt sich gegen Reformpläne der BBC

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Zug der Reformpläne für die BBC sollen die Briten nun auch für die Nutzung von Onlineangeboten Rundfunkbeitrag zahlen – auch für solche, die gar nicht von der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt zur Verfügung gestellt werden. ITV will gegen diese geplante Praxis rechtliche Schritte einlegen.

Im Zuge der Reformpläne für die britische BBC könnten die Briten verpflichtet werden, künftig auch für die Nutzung öffentlicher Video-on-Demand-Dienste Rundfunkgebühr zu zahlen, für die bisher kein Entgelt fällig wird. Dabei  soll der Rundfunkbeitrag nach den Plänen der Regierung nicht nur für die Nutzung der BBC-Mediathek, sondern auch für die Mediatheken der Anbieter ITV, Channel 4 und Channel Five gezahlt werden – selbst, wenn die Zuschauer dort nicht auf BBC-Angebote zugreifen. Lediglich abobasierte Vod-Plattformen wie Netflix und Amazon sollen von der Regelung ausgeschlossen werden.

Gegen diese Pläne setzt sich die britische Sendeanstalt ITV nun zur Wehr. Sie will alle rechtlichen Mittel ausreizen, um die Umsetzung dieses Regierungsvorschlages zu verhindern. Nach Angaben von Sky News soll ITV-Chef Adam Crozier in einem Brief an das britische Ministerium für Kultur, Medien und Sport geschrieben haben, dass er derartige Pläne verurteilt und seine Sendeanstalt gegebenenfalls rechtlich dagegen vorgehen wird.
 
Schon seit Jahren befindet sich die öffentlich-rechtliche BBC auf einem Sparkurs und muss massive Einsparungen vornehmen. Anfang Juli verkündete BBC-Generaldirektor Tony Hall die Streichung von 1000 Stellen. Aus Kostengründen wurde nach dem beschlossenen Umzug des jugendorientierten Senders BBC Three ins Internet überlegt, den Nachrichtensender BBC News ebenfalls ausschließlich online zu verbreiten.
 
Unter der Regierung von Cameron steht die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt weiter unter Beschuss und soll nun umfassend reformiert werden. Selbst eine Verkleinerung der BBC sowie ein neues Finanzierungsmodell sind im Gespräch. Ferner hatte die Regierung beschlossen, dass die BBC für die Rundfunkgebühr-Befreiung von Senioren künftig keine Ausgleichszahlungen mehr erhält, sondern die Kosten selbst zu tragen hat. Als Ausgleich für den Wegfall der Zahlungen hatte die Regierung der Sendeanstalt in Aussicht gestellt, den Rundfunkbeitrag künftig auch auf die bisher nicht-kostenpflichtigen Internetangebote auszuweiten. Dieser Vorschlag stößt nun aberbei den privaten Anbietern auf Gegenwehr.
 
Ende 2016 läuft der aktuelle Rundfunkvertrag der BBC, in dem auch der britische Rundfunkbeitrag geregelt wird, aus und muss mit der Regierung neu verhandelt werden. [kw]

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