Paris – Frankreich und Italien haben eine Vereinbarung über die „industrielle Zusammenarbeit zur Förderung des digitalen Fernsehens in all seinen Übertragungswegen“ getroffen.
Neben Kabel- und Satellitenfernsehen sowie Breitband-Internet ist nach Aussagen des französischen Telekommunikationsministeriums von dem vorgesehenen Förderprogramm vor allem DVB-T betroffen. „Die Vereinbarung“, so der zuständige Pariser Minister Patrik Devedjian, „soll eine Grundlage für die gezielte Förderung der europäischen Digital-TV-Industrie im Allgemeinen und DVB-T im Besonderen sein.“
Insgesamt beinhaltet das Schriftstück, das von Devedjian und seinem italienischen Amtskollegen Maurizio Gasparri unterschrieben wurde, neun Punkte: Austausch von Informationen in Bezug auf technische Standards und gesetzliche Regelungen, Abstimmung der Positionen Italiens und Frankreichs auf EU-Ebene mit dem Ziel der Schaffung konvergenter Technologien, Förderung von Investitionen in die Digital-TV-Industrie beider Länder, Förderung der Zusammenarbeit von Herstellern beider Länder, Informationsaustausch im Bereichen der interaktiven Zusatzdienste von DVB-T (Information, Banking, E-Gouvernment, Fernunterricht, medizinischer Rat und Hilfe auf Distanz).
„Die italienisch-französische Vereinbarung“, so Italiens Telekommunikationsminister Gasparri, „wurde aus strategischen Gesichtspunkten getroffen und geht über den rein politischen Rahmen hinaus. In einem immer mehr globalisierten Weltmarkt kann man nicht mehr alleine operieren. Deswegen hoffen wir auch, dass sich andere europäische Länder dieser Vereinbarung anschließen, um unsere Kräfte zu bündeln.“ In Italien, das das digitale Antennenfernsehen eher eingeführt hat als Frankreich, gibt es bereits über eine Million DVB-T-Empfänger, von denen ein großer Teil auch MHP-fähig sind. Frankreich hat sich indes als erstes Land für die digitale Ausstrahlung im MPEG-4-Format entschieden. Dies gilt jedoch nur für das digitale terrestrische Pay-TV. Die Free-to-Air-Sender sollen weiterhin in MPEG-2 ausstrahlen. [mg]
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