Ist Sharp noch zu retten?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Verluste für den angeschlagenen Konzern Sharp fallen deutlich höher aus, als prognostiziert. Ein Sanierungsplan für den japanischen Elektroriesen wurde zwar auf den Weg gebracht, aber es ist fraglich, ob dieser ausreicht.

Der angeschlagene japanische Elektronikriese Sharp ist im abgelaufenen Geschäftsjahr noch viel tiefer in die Verlustzone zurückgefallen als befürchtet. Als Konsequenz soll der Sanierungskurs verschärft und unter anderem weitere rund 3 500 Stellen in Japan gestrichen werden. Wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt gab, fiel zum Bilanzstichtag 31. März unter dem Strich ein Fehlbetrag von 222,3 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Euro) an.

Das ist deutlich höher als der zuvor von Sharp prognostizierte Verlust von 30 Milliarden Yen (rund 220 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr davor hatte der Konzern nach Rekordverlusten wieder schwarze Zahlen ausgewiesen. Doch der schärfer werdende Preiskampf setzte dem Unternehmen mächtig zu.
 
Die beiden wichtigsten Geldgeber wollen Sharp bei der Sanierung unter die Arme greifen: So bekommt der Konzern von der Mizuho Bank und der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ eine Finanzspritze von 200 Milliarden Yen (rund 1,5 Millionen Euro) sowie weitere 25 Milliarden Yen (rund 180 Millionen Euro) aus einem Sanierungsfond, in den beide Großbanken investiert haben, wie Sharp bekannt gab.
 
Ein neuer zweijähriger Sanierungsplan sieht unter anderem auch eine drastische Reduzierung des Grundkapitals um 99,6 Prozent von 121,8 Milliarden Yen (rund 890 Millionen Euro) auf 500 Millionen Yen (rund 3,7 Millionen Euro) vor, um die aufgelaufenen Defizite auszugleichen. Anders als bei einem Kapitalschnitt um 100 Prozent bleiben die Stimmrechte für die bestehenden Anteilseigner bestehen.
 
Berichte über eine noch höhere Herabsetzung des Grundkapitals auf rund 100 Millionen Yen (rund 35 000 Euro) hatten zu Beginn der Woche den Kurs der Aktie abstürzen lassen. Nach Kritik der Regierung soll Sharp den Plan daraufhin entschärft haben, wie japanische Medien berichteten. Der Sanierungsplan sieht ferner den Verkauf der Konzernzentrale in Osaka vor. Zudem sollen die Geschäftszweige unter anderem für kleine und mittlere LCD-Bildschirme in fünf Töchter ausgegliedert werden.
 
Sharp wollte für das laufende Geschäftsjahr keine Prognose für den Nettogewinn abgeben. Die geplanten Sanierungsmaßnahmen sollen jedoch für einen Betriebsgewinn von 80 Milliarden Yen (rund 588 Millionen Euro) sorgen, hieß es. Der Konzern hatte bereits zuvor schon Tausende von Stellen abgebaut und sich den US-Chipspezialisten Qualcomm als Investor ins Boot geholt.
 
Sharp war einst ein Pionier bei flachen LCD-Bildschirmen, geriet in den vergangenen Jahren jedoch vor allem durch die Konkurrenz von Samsung und LG sowie neuer chinesischer Anbieter bei Bildschirmen für Fernseher und Smartphones massiv massiv unter Druck. Nach hohen Verlusten stand zeitweise sogar der Fortbestand des Konzerns infrage. [kw]

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7 Kommentare im Forum
  1. AW: Ist Sharp noch zu retten? Antwort: Nein! Sharp steht einfach für nichts, das ist das Problem. Sie sind nicht mal besonders günstig, auch nicht qualitativ besonders hochwertig, haben keine "Domäne", wo sie Marktführer sind, etc. Auch wenn es hart klingt: Ein Hersteller, den die Welt nicht braucht - und auch nicht vermissen wird.
  2. AW: Ist Sharp noch zu retten? Du hast offenbar nichts mit Heimkino-Beamern am Hut - da war Sharp einer der ersten mit DLP. Inzwischen haben die koreanischen und chinesischen Anbieter die Vormacht übernommen und machen sogar Großkonzernen wie Panasonic und Sony den Markt streitig. Ob das der Produkt-Qualität nutzt, ist fraglich...
  3. AW: Ist Sharp noch zu retten? Auch eine Marke wie AIWA ist ja leider einfach verschwunden und wird offenbar nicht vermisst. Dabei läuft mein Radio-Kassettenrecorder von AIWA auch heute noch wunderbar.
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