Iran hat zum ersten Mal die Festnahme der iranischen Schauspielerin und Dokumentarfilmerin Pegah Ahangarani bestätigt. Eine informierte amtliche Quelle sagte am Montag der Nachrichtenagentur ISNA, dass Ahangarani vergangene Woche festgenommen worden sei.
Ihr Fall werde derzeit von der Justiz untersucht. Weitere Einzelheiten wollte die nicht namentlich genannte Quelle erst nach den Ergebnissen der Untersuchungen bekanntgeben.
Nach Angaben aus informierten Quellen wird Ahangarani im Ewin-Gefängnis in Nordteheran festgehalten, konnte aber am Samstag kurz mit ihren Eltern telefonieren. Dabei soll sie einen psychologisch sehr schwachen Eindruck gemacht haben. Da die Künstlerin der oppositionellen iranischen Grünen Bewegung angehört, haben sich mehrere Aktivisten in ihrer Heimat für sie eingesetzt.
Zu den Kämpfern im Fall Ahangarani zählt auch der deutsche Auslandsrundfunk Deutsche Welle, der bereits in der vergangenen Woche bereits auf das Verschwinden der Schauspielerin aufmerksam gemacht hatte (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Ahangarani sollte für den deutschen Auslandssender über die Fußballweltmeisterschaft der Frauen bloggen und dazu nach Deutschland reisen. Einen Tag vor ihrer Abreise aus Teheran sei ihr vom Informationsministerium nahegelegt worden, auf die Reise zu verzichten. Zudem sei ihr die Verhaftung angedroht worden. Ahangarani und die Deutsche Welle verzichteten auf das Blog-Projekt.
Die Redaktion der DW forderte bereits in der vergangenen Woche die sofortige Freilassung der regierungskritischen Schauspielerin, die in ihrer Heimat äußerst populär sei. Pegah Ahangarani hat in der Vergangenheit bereits für ein DW-Blog zur Berlinale geschrieben und war im vergangenen Jahr bei der Verleihung der Blog-Awards der Deutschen Welle, The BOBs, in Bonn.
Ahangaranis jüngster Film „Dehnamaki-ha“, in dem es um einen Anführer der paramilitärischen Schlägertruppe der Hizbollah geht, wurde vor wenigen Wochen von der BBC ausgestrahlt. [dpa/js]
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