Bonn – Die Deutsche Telekom gilt mit über 800 000 verkauften T-Home-Entertain-Paketen als Vorreiter von IPTV – andere Anbieter hinken stattdessen weiter hinterher.
Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) vor zwei Jahren habe die Deutsche Telekom das Geschäft mit der Übertragung von Fernsehsendungen über Internet via Glasfaser VDSL-Netz aufgenommen. Seitdem bewege sich der Konzern aber trotzdem noch in einer Marktnische.
Denn andere Vermarkter von Internet-Fernsehen seien laut FAZ noch längst nicht so weit wie der Telekom-Konzern. Vodafones Tochtergesellschaft Arcor zum Beispiel habe den Start des Internetfernsehens mehrfach verschoben. Grund dafür seien komplexe Verhandlungen mit den Fernsehsendern und Rechteinhabern gewesen. Die Rechte sollen neu verhandelt werden – Vodafone arbeite bereits an einem neuen Angebot.
Eine ähnliche Phase hat auch das Hamburger Telekommunikationsunternehmen Hansenet hinter sich, so die FAZ. Unter dem neuen Geschäftsführer Paolo Ferrari seien zunächst einmal die Rechte neu verhandelt worden, um die Kosten zu senken. Inzwischen verkaufe Hansenet das Internetfernsehen wieder und habe nach eigenen Angaben rund 35 000 Kunden dafür gewonnen.
Die Telekom kommt nach Angaben der Zeitung mit der Vermarktung ihres Angebotsim Vergleich zu anderen Anbietern durchaus voran. Aber auch sie warte noch auf den ganz großen Durchbruch mit IPTV. Das eigene Angebot über Kabel zu vermarkten sei nach wie vor preiswerter und ähnlich leistungsfähig.
Nach den Angaben eines Unternehmenssprechers strebe die Telekom im laufenden Jahr, eine Million Kunden an. Theoretisch erreichbar seien 20 Millionen Haushalte in Deutschland und damit mehr als 1000 Städte, berichtet die FAZ.
Viele Kunden treten dem Fernsehen aus dem Internet allerdings noch skeptisch gegenüber, so die Telekom gegenüber der FAZ. Bisher sei der Empfang über Kabel oder Satellitfür die Kunden selbstverständlich gewesen. Nun komme eine völlig neue Technik ins Haus mit neuen Geräten und einer neuen Fernbedienung. Für viele wirke IPTV auf den ersten Blick kompliziert.
Eine häufig gestellte Frage sei laut Telekom: „Wie lange muss man warten, um von einem auf das andere Programm umzuschalten?“ Die Umschaltzeit sei zu Beginn der Vermarktung tatsächlich ein Problem gewesen, habe nach Angaben des Unternehmens aber auf weniger als eine Sekunde reduziert werden können. [mth]
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