Lausanne, Schweiz – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat erstmals olympische Fernsehrechte in Europa an eine Agentur und nicht an die Europäische Rundfunk Union (EBU) vergeben. Auf ARD und ZDF könnten damit schwere Zeiten zukommen.
Dies meldet die Nachrichtenagentur „dpa“. Die Firma Sportfive erhielt demnach den Zuschlag für die Winterspiele 2014 in Sotschi/Russland und auch für die noch nicht vergebenen Sommerspiele 2016. Der Austragungsort dafür soll erst im Oktober festgelegt werden. Der Vertrag umfasst umfangreiche Medienrechte in 40 europäischen Ländern. Allerdings sollen große Länder wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien davon nicht betroffen sein. Hier sollen die Olympia-Rechte in Extra-Verhandlungen mit TV-Sendern verkauft werden.
DIGITAL FERNSEHEN berichtete bereits Ende Januar über den Kampf um die Fernsehrechte für die Olympischen Spiele 2014 und 2016 und einer daraus resultierenden möglichen Eskalation. Das IOC zeigte sich damals jedoch gänzlich unbeeindruckt von der Vorgehensweise der Öffentlich-Rechtlichen.
Das IOC hatte ein Angebot der EBU, zu der auch ARD und ZDF gehören, abgelehnt und will die TV-Rechte für Europa nicht mehr im Paket vergeben. So sollen die Einnahmen erhöht werden. Damit ARD und ZDF im Preispoker mit privaten Mitbewerbern mithalten können, müssen sie künftig sehr tief in die Taschen greifen. [cg]
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