Beim Südwestrundfunk haben Mitarbeiter offene Kritik an dem sendereigenen Ideenwettbewerb „Ich mach TV“ geäußert. Nicht nur das Format sei bei Konkurrenten abgekupfert, auch die prämierten und jetzt umgesetzten Beiträge liefen in ähnlicher Form bereits auf anderen Sendern.
Mit der Video-Revue „Clips – Geschichten, die das Netz erzählt“ schickt das Dritte Programm des SWR ab 2. April das erste von mehreren Fernsehformaten, die aus dem Wettbewerb hervorgegangen sind, auf Sendung. Auch hier verwiesen Angestellte des Senders laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ (Montag) auf frappierende Ähnlichkeiten mit den Aktionen „Woche im Web“ beim ZDF und einem Clip-Zusammenschnitt im Rahmen des ProSieben-Boulevardmagazins „Taff“.
Die ebenfalls im Rahmen des von SWR-Intendant Peter Boudgoust ausgerufenen Wettbewerbs ausgezeichnete Showidee „Skalpell bitte!“, bei der medizinische Operationen live gefilmt werden, gebe es in nahezu identischer Form bereits im holländischen Fernsehen, kritisierte ein weiterer Mitarbeiter. Selbst das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Filmprojekt „Der Weltmeister und die Losertruppe“, bei dem eine wenig erfolgreiche Jugendfußballmannschaft von einem Profitrainer gecoacht wird, hatte der Kika in ähnlicher Form bereits im Mai 2011 realisiert.
Der Sprecher des Südwestrundfunks, Wolfgang Utz, räumte auf Anfrage des Magazins ein, dass der Sender bei dem Ideenwettbewerb mit Blick auf eingeforderte neue Formate für das SWR-Fernsehen offensichtlich „zu viel zu schnell“ erwartet habe. [ar]
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