Das Interesse an dreidimensionalem Fernsehen ist laut einer Umfrage weiter nur verhalten. Nach Ergebnissen einer aktuellen Studie zwischen 1000 Befragten erklärte nur knapp jeder Vierte (22,1 Prozent), dass er am 3D-TV interessiert ist oder es schon nutzt.
Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos, die im Auftrag von Kabel Deutschland durchgeführt wurde. Die Befragung vom 15. bis 19. August wurde am Samstag im Vorfeld der IFA in Berlin (2. bis 7. September) veröffentlicht. Das 3D-Fernsehen sei in der Altersgruppe 14 bis 34 Jahre am höchsten im Kurs, hieß es. Hier sei fast jeder Dritte daran interessiert oder habe es bereits in seinen eigenen vier Wänden.
Der Branchenverband gfu, der Ausrichter der IFA ist, sieht die Resonanz auf die dreidimensionale TV-Funktion hingegen deutlich positiver als das Ergebnis der Umfrage. Die Verkäufe von 3D-Fernsehern hätten die Prognosen übertroffen, sagt gfu-Aufsichtsrat Hans-Joachim Kamp. Für 2011 würde in Deutschland mit einem Absatz von 1,3 Millionen Geräten gerechnet, noch im Vorjahr seien es nur 0,2 Millionen gewesen.
Auch beim Smart TV, das Internet-Inhalte auf den Fernseher bringt, liegen die Umfrage und Verbands-Einschätzung auseinander: Etwa jeder Siebte gab der Umfrage zufolge an, dass er so bereits fernsehe oder es künftig tun wolle. Gut drei von vier Umfrageteilnehmer winkten ab – ihr Interesse war gleich null. Kamp sagt hingegen, dass schon jetzt fast jeder siebte deutsche Haushalt Internet am TV nutze. Außerdem wolle jeder zweite Käufer in den nächsten Jahren Smart TV nutzen, sagte Kamp. Für 2011 würde mit dem Absatz von fünf Millionen Fernsehern mit Internet-Funktion gerechnet.
Die hochauflösenden Bilder vom HDTV werden laut Ipsos-Umfrage fast von der Hälfte der Befragten (44,5 Prozent) genutzt. Große Wissenslücken sind beim Thema HDTV nur noch gering . Nur 2,2 Prozent wussten den Angaben zufolge nicht, worum es überhaupt geht.
Zum 1. Mai 2012 endet in Deutschland die analoge Übertragung von Satellitenfernsehen. Dessen Nutzer müssen bis dahin umsatteln, etwa auf den digitalen Antennenempfang DVB-T, digitales Satelliten-TV oder Kabelfernsehen. Laut Umfrage gibt es noch Aufklärungsbedarf – knapp jeder Dritte wusste noch nichts vom Ende des analogen Digitalfernsehens. [dpa]
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