In den Augen von RBB-Intendantin Patricia Schlesinger führt für ihre Sendeanstalt kein Weg an dem Wandel zum digitalen Programmanbieter vorbei – auch um weiter dem Sendeauftrag gerecht werden zu können.
Auf der heutigen Jahres-Pressekonferenz des RBB in Berlin sprach sich Intendantin Schlesinger für einen tiefgreifenden Wandel der Sendeanstalt aus. Die Zeiten der linearen Medienwelt seien vorbei. Vielmehr sieht der RBB künftig seine Aufgabe im Beitrag zur Meinungs- und Willensbildung in der digitalen, nicht-linearen Welt.
„Kosmetische Anpassungen“ seien dabei laut Schlesinger nicht mehr ausreichend. Mittelfristig müsse sich der RBB komplett neu aufstellen, was Formatierung, Inhalte und Produktion betrifft. Die Verlagerung des gesamten Angebots ins Netz erfordert auch einen hohen technischen Aufwand, wenn die Inhalte den Nutzungsgewohnheiten im Netz und auf den unterschiedlichen Plattformen angepasst werden müssen.
Auch finanziell stehe der RBB vor einer Herausforderung: Als vergleichsweise kleine und junge Sendeanstalt stehen keine finanziellen Rücklagen für eine technische Umwälzung zur Verfügung und auch die absehbare Anpassung des Rundfunkbeitrags ermöglicht keine Spielräume. Trotzdem bleibt Schlesinger zuversichtlich und baut auf die Veränderungsbereitschaft und den -willen der Mitarbeiter des RBB.
Um dauerhafte Präsenz in der digitalen Welt herstellen zu können, seien auch Verzichtsentscheidungen nötig. Außerdem könne der RBB aus der Kreativität und dem Gestaltungswillen der Region schöpfen, auch im digitalen Bereich.
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- rbb Potsdam – Sendezentrum Fernsehen: © rbb/Hanna Lippmann