Intelsat, SES, Eutelsat und Telesat bauen derzeit insgesamt 30 neue Trabanten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Washington – Funktionäre aus der ganzen Industrie bestätigten auf der Satellite 2009 Conference, die vom 24. bis 27. März in Washington D.C. stattfand, dass der Satellitensektor auch in der Krise stabil bleibt.

Die Börsenbewertung und andere Indikatoren sei zwar niedrig, Unternehmensfusionen gebe es keine, dennoch überhole der Sektor die gesamte Wirtschaft, so Hoyt Davidson, geschäftsführender Gesellschafter der Investmentbank Near Earth LLC. Das berichtet das Branchenportal „Aviatation Week“.

Die Börsenbewertung und andere Indikatoren sei zwar niedrig, Unternehmensfusionen gebe es keine, dennoch überhole der Sektor die gesamte Wirtschaft, so Hoyt Davidson, geschäftsführender Gesellschafter der Investmentbank Near Earth LLC. Das berichtet das Branchenportal „Aviatation Week“.
 
Die Gewinne für Satellitenanbieter seien hoch, die Dienste gefragt und für die Wachstumsbranche Fernsehen gebe es weiterhin keine Zeichen für eine Abschwächung. Lediglich die Randbereiche wie Unternehmen für mobile Satellitendienste würden laut Analysten Anlass zur Sorge geben.
 
Weil der Satellitenkommunikationssektor normalerweise gegenüber der Gesamtwirtschaft um zwei bis drei Jahre hinterherhinke, wäre ein Aufschwung wünschenswert, bevor der Druck zunimmt, findet Peggy Slye, Director für Weltraum und Telekommunikation bei Futron.
 
SES-Chef Romain Bausch sagte laut Aviatation Week, er sei optimistischer als noch vor einem Monat, als er prognostizierte, die Finanzkrise habe keine Auswirkungen. Bausch sagte, sein Unternehmen habe eine Refinanzierung für Schulden im letzten Monat ohne Probleme und zu hervorragenden Konditionen geregelt. „Die Industrie ist nicht immun gegen die Krise, und wenn diese bis Ende 2010 oder 2011 weitergeht, werden wir auf jeden Fall Auswirkungen spüren. Aber wenn der Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte startet und sich der Markt bis in die erste Hälfte von 2010 stabilisiert, was Ökonomen vorhersagen, dann wird der Satellitenkommunikationssektor einer der wenigen Industrien sein, der von der Krise unberührt bleibt“.
 
Einige Geschäftsführer würden sogar neue Wachstumsmöglichkeiten sehen, die bislang noch nicht erwartet wurden. Einer davon sei die staatliche Infrastrukturinitiative, um Breitbandinternet in ländlichen Gegenden verfügbar zu machen. Beispielsweise bewilligte die Europäische Kommission im März dieses Jahres ein 1,1 Milliarden schweres Programm, das Teil des Konjunkturprogramms ist, um ländliche Gegenden in der ganzen Europäischen Union bis 2010 mit Breitbandinternet auszustatten.
 
Obwohl die Entscheidung den Einsatz von Satelliten nicht ausdrücklich festlegt, dürfte es unmöglich sein, das Ziel ohne Satelliten zu erreichen, so Bausch. Das seien für SES gute Nachrichten, die zusammen mit Eutelsat noch in diesem Frühjahr einen ersten mobilen Satellitendienst über den Eutelsat-Satelliten W2A, der am 3. April startet, anbieten wollen.
 
In den USA plant die Regierung von Obama zudem ein Konjunkturpaket über sieben Milliarden US-Dollar (5,26 Milliarden Euro), um Lücken bei der digitalen Dividende zu schließen.
 
Weitere Marktantriebsfaktoren seien Breitbandsatelliten wie Eutelsats Ka-Sat für 2010, berichtet das Branchenportal, zitiert Aviatation Week den CEO von Viasat, Mark Denkberg. Auch neue Anwendungen, besonders im TV-Bereich würden den Satellitenmarkt voranbringen. Dazu gehöre insbesondere die Entwicklung in Richtung HDTV. In Nordamerika gibt es davon mittlerweile 115, in Europa sind es bislang 75.Auch das dreidimensionale Fernsehen, das sich noch in der Entwicklung befindet, mache schnelle Fortschritte und werde noch größere Bandbreiten verlangen, sagt Guiliano Berretta, CEO von Eutelsat.
 
Mitte März führte Eutelsat in Rom ein 3D-TV-System vor, das auf dem MPEG-2-Standard basiert. Rund 30 3-D-Kinos in Italien wurden mit der Technik testweise ausgerüstet. Auch in Heimkinos soll die Technik getestet werden. Entsprechende Bildschirme würden ähnlich viel kosten wie konventionelle Flachbildfernseher.
 
Die nächste Stufe bei 3DTV werde sein, so Bausch, dass die MPEG-4-Hardware, die in Japan entwickelt wird, angewendet werde. Dabei soll es sich um eine Technologie handeln, die keine anderen Gläser für 3-D-Bilder voraussetzt als MPEG-2. Laut Geschäftsführern soll 3DTV sich auf den Markt in rund drei bis fünf Jahren auswirken.
 
Solche Entwicklungen seien der Grund dafür, warum die Satellitenanbieter so viel in neue Satellitenkapazitäten investieren würden, sagte Bausch. Die vier größten Satellitenanbieter mit eigenen Satelliten wie Intelsat, SES, Eutelsat und Telesat bauen derzeit insgesamt 30 neue Trabanten.
 
Jedoch sagen Analysten laut Branchenmagazin, dass bei der Satellitenindustrie über die Jahre viele Anwendungen im Sande verlaufen seien. 3DTV könne ein ähnliches Schicksal haben. Breitbandinternet in ländlichen Gebieten könne sowohl eine Bedrohung, als auch eine Chance für die Satellitenanbieter sein, so Dan Goldberg, CEO von Telesat. Wenn es auf Länderebene eingeführt werde, könne der staatliche Impuls ein Fluch sein. Aber wenn die Entscheidungen auf regionaler Ebene gefällt würden, könne es eine Wettbewerbsverzerrung geben, die manbereuen könne.
 
Bausch sagte, die Angst vor Verzerrung durch EU-Politik auf lokaler Ebene sei einer der Gründe, warum SES bislang gezögert habe, in einen Ka-Band-Satelliten investiert habe. [ar]

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2 Kommentare im Forum
  1. AW: Intelsat, SES, Eutelsat und Telesat bauen derzeit insgesamt 30 neue Trabanten in dem Zusammenhang fällt einem doch glatt wieder das Thema Weltraummüll ein..., wird eng da oben...
  2. AW: Intelsat, SES, Eutelsat und Telesat bauen derzeit insgesamt 30 neue Trabanten Ist doch völlig in Ordnung, auf diese Art und Weise die Wirtschaft zu beleben. 30 neue Trabanten, 21 Wartburgs und noch den einen oder anderen W50. Und schon gehts aufwärts. Gerade fühle ich mich an den gestigen Beitrag bei stern.tv erinner, worin es um ein kleines Örtchen in M/V ging, welches die DDR wieder eingeführt hatte und ihren Bürgermeister Erich Thälmann mit über 98 % der Stimmen gewählt hatten.
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