Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten konnten sich auf kein tragfähiges Modell zur Fortführung des Forschungsinstitutes einigen. Jetzt muss es leider abgewickelt werden.
In einer weiteren Sondersitzung der IRT-Gesellschafterversammlung konnte am Freitag kein tragfähiges Modell für eine Fortführung des Instituts für Rundfunktechnik gefunden werden. Trotz intensivster Bemühungen war es laut IRT nicht möglich, eine belastbare wirtschaftliche Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Speziell der Bayerische Rundfunk (BR) hatte in den letzten Wochen nochmal im Gesellschafterkreis für den Fortbestand geworben. Hierzu wären jedoch noch weitere Rundfunkanstalten notwendig gewesen, die zur weiteren Firnanzierung beitragen sollten. Damit bleibt es bei den Ende 2019 ausgesprochenen Kündigungen aller Gesellschafter. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll nun ein Sozialplan erarbeitet werden.
Das 1956 gegründete IRT ist fast so alt wie das ARD-Programm, das am 31. Oktober 1954 auf Sendung ging. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz bündeln hier zentral ihre Forschungen und Entwicklungen im Bereich Rundfunktechnik. Das analoge PAL-Fernsehen, die Einführung des Stereotons, die Bluescreen-Technik, RDS-Daten im UKW-Radiosignal, MP3 – bei all diesen Errungenschaften war das IRT in hohem Maße beteiligt. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielen Entwicklungen.
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