Insolvenzplan der Taurus TV rechtskräftig

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Das zuständige Amtsgericht in München stellte gestern die Rechtskraft des von Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé vorgelegten Insolvenzplans der KirchMedia-Tochtergesellschaft Taurus TV GmbH fest.

Damit können die einzelnen Maßnahmen zur Abwicklung dieses komplexe Gesamtvergleichs mit allen Gläubigern der Taurus TV umgesetzt werden. Am Ende des nun eingesetzten Abwicklungsmechanismuses, in den die Gläubiger der Taurus TV sowie andere Insolvenzplanteilnehmer eingebunden sind, steht die Vollbeendigung des Insolvenzverfahrens mit der Fortführung der Gesellschaft.
 
Bestandteil des Gesamtvergleichs sind mehrere Einzelvergleiche mit den Gläubigern. Bei dem Vergleich mit der Axel Springer AG geht es um eine Forderung in Höhe von 894 Mio. Euro gegenüber der KirchMedia GmbH & Co. KGaA und der Taurus TV als Gesamtschuldner aus einer zwischen den Beteiligten strittigen Put-Option. Im Rahmen des Vergleichs verzichtet die Axel Springer AG auf die Put-Rechte, behält ihre Beteiligung von 10,2 Prozent an der Senderfamilie ProSiebenSat.1 Media AG, stockt diese ohne finanzielle Leistung um 1,8 Prozent aus dem mittelbaren ProSiebenSat.1-Besitz der Taurus TV auf und erhält eine Zahlung von knapp 60,3 Mio. Euro. Zusätzlich erkennt der Insolvenzverwalter der KirchMedia eine Forderung von 325 Mio. Euro zur Insolvenztabelle an. Axel Springer verzichtet in Gegenleistung auf die darüber hinaus geltend gemachten Ansprüche aus der Put-Option an Taurus TV sowie KirchMedia und ermöglicht durch die Zustimmung zu gesellschaftsvertraglichen Regelungen die Verwertung des Hauptassets der Taurus TV, die mittelbare Beteiligung an der Senderfamilie.
 
Auch der Vergleich mit Universal umfasst Leistungen und Forderungen. Eingebunden sind neben Universal und Taurus TV auch die KirchMedia sowie andere Unternehmen der früheren Kirch-Gruppe. Gegen Zahlung eines Betrages, über dessen Höhe die Beteiligten Vertraulichkeit verabredet haben, beendet Universal den in den USA anhängigen Rechtsstreit und verzichtet auf alle weiteren geltend gemachten Ansprüche gegenüber Taurus TV und anderen Unternehmen der ehemaligen Kirch-Gruppe.
 
Der Insolvenzplan und die parallel getroffenen Verpflichtungen der Taurus TV aus den Vergleichsvereinbarungen werden durch den Verkauf einer Beteiligung, die durchgerechnet einem Anteil von 12,9 Prozent am Grundkapital der ProSiebenSat.1 entspricht, finanziert. Erwerber ist die P7S1 Holding, die von dem Konsortium um Haim Saban kontrolliert wird.
 
Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé rechnet damit, dass bis Ende nächster Woche die Zahlung der Beträge und die Übertragung der Beteiligungen abgewickelt sind und die Forderungsverzichte wirksam werden.
 
Nach einer späteren Aufhebung des Insolvenzverfahrens wird Taurus TV als Zwischenholding fortgeführt. Ihre Vermögenswerte, insbesondere verbleibende Verkaufserlöse, stehen gesellschaftsrechtlich der KirchMedia zu. [lf]

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