In Sachen Information haben die beiden öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin klar die Nase vorn. So kommen die Privatsender nur auf knapp 50 Prozent der Werte von ARD und ZDF, so die Bilanz der aktuellen Programmanalyse vom Institut IFEM. Auch in den Bereichen Politik und Dokus wurden deutliche Unterschiede festgestellt.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF liegen bei Informationssendungen deutlich vor den Privatsendern: Der Anteil von Informationsangeboten und aktueller Berichterstattung lag in den letzten elf Jahren jeweils zwischen 40 und 50 Prozent, so die Bilanz des der aktuellen Programmanalyse des Kölner Instituts IFEM, das die Angebotsstruktur von ARD und ZDF sowie RTL, ProSieben und Sat.1 für die Jahre 2001 bis 2011 untersucht hat. Bei RTL und Sat.1 liegt der Informationanteil bei gut einem Fünftel der Sendezeit, während es bei ProSieben inzwischen nur noch etwa zehn Prozent sind. Das gab die ARD am Dienstag bekannt.
Dieses Verhältnis zeigt sich auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Fernsehnachrichten. Während sich die öffentlich-rechtlichen Sender hauptsächlich politischen Themen widmen, haben die Bereiche Human Interest, Alltag, Kriminalität und Katastrophen erheblich mehr Gewicht in den Formaten von RTL und Sat.1. Auch die Entwicklungsprozesse hin zu politischen Entscheidungen wir anders gehandhabt: ARD und ZDF begleiten die einzelnen Etappen auf dem Weg zur Entscheidungsfindung, bei den Privaten konzentriert man sich weitgehend auf die Ergebnisse.
Zudem spielen Dokumentationen und Reportagen bei den Öffentlich-Rechtlichen eine größere Rolle: Durchschnittlich zehn Prozent der Sendezeit werden bei ZDF und ARD mit entsprechenden Produktionen bestück, bei den Privaten sind es nur etwa zwei Prozent. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com