Nach Apple ist nun auch der Internetkonzern Google in Südkorea wegen des Verdachts der illegalen Speicherung privater Daten erneut ins Visier der Polizei geraten.
Ermittler hätten das Google-Büro in der Hauptstadt Seoul durchsucht, sagte ein Sprecher der Abteilung Internet-Kriminalität der nationalen Polizeibehörde (NPA) am Dienstag. Die Google-Werbetochter AdMob soll Standortinformationen über Nutzer ohne deren Einwilligung gesammelt haben. Google-Vertreter in Seoul waren zunächst nicht zu erreichen.
Nach Berichten des südkoreanischen Rundfunks wurden bei der Durchsuchung unter anderem Computer-Speicherlaufwerke sichergestellt. AdMob übermittelt weltweit Werbung für Handys und andere mobile Geräte.
Google hatte sich zuvor in Südkorea Ärger wegen der Datenspeicherung aus WLAN-Netzen eingehandelt. Im Zuge von Ermittlungen war im vergangenen Jahr auch das Google-Büro in Seoul durchsucht worden. Der Konzern hatte wie in anderen Ländern auch Autos mit Kameras in Südkorea ausgeschickt, um Panoramafotos für den Dienst Street View aufzunehmen. Die Autos hatten dabei auch Informationen aus ungesicherten WLAN-Netzen mitgespeichert. Laut Google war die Ursache ein Software-Fehler.
Erst vor einigen Wochen war Apple unter massiven Druck von Datenschützern und Politik geraten, weil iPhone-Handys dauerhaft die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer speichern. Die Geräte archivieren die Ortsinformationen in einer versteckten Datei. Wird das iPhone zum Datenaustausch an Computer angeschlossen, werden die Daten übertragen. Dort kann man sie mit spezieller Software auslesen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [dpa]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com