[IFA 2011] Telekom schmiedet Allianz für das vernetzte Haus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Vision vom vernetzten Haus gibt es schon seit Jahrzehnten. Doch sie scheiterte bisher an hohen Preisen und technischen Schwächen. Große deutsche Unternehmen glauben aber, dass jetzt die Zeit für das intelligente Zukunftshaus gekommen ist.

Eine deutsche Industrie-Allianz unternimmt einen neuen Anlauf für das vernetzte Haus der Zukunft. Die Deutsche Telekom und die Energiekonzerne Eon und EnBW stellten auf der IFA in Berlin die Plattform „SmartConnect“ vor, über die Haushaltsgeräte und Gebäudetechnik wie Heizung oder Jalousien gesteuert werden können. Mit an Bord ist auch der Hausgeräte-Hersteller Miele. Ein Ziel der Partnerschaft ist es, einen Standard zu etablieren, der auch international durchsetzbar ist.
 
Die Telekom will die Plattform „SmartConnect“ von Mitte 2012 an in Deutschland anbieten. Unabhängig vom Telekommunikationsanbieter soll sie an jedem Breitband-Anschluss funktionieren. Zentrale Komponente des Systems ist die „SmartConnect Box“ im Haus des Kunden. Über sie werden lokale Anschlüsse mit Internet-Diensten verbunden. Als Zielgruppe sollen vor allem Hausbesitzer angesprochen werden. Partnerschaften mit weiteren Energieversorgern sowie Anbietern von Hausgeräten, Gebäudetechnik und Sicherheitslösungen seien in Vorbereitung.
 
Der zuständige Telekom-Manager Holger Knöpke sieht gleich mehrere Gründe, warum jetzt die Zeit für das intelligente Haus gekommen ist. Zum einen sei Deutschland inzwischen praktisch flächendeckend mit schnellen Internet-Anschlüssen versorgt. Zum anderen haben sich Smartphones und Tablet-Computer als bequemes Steuergerät am Markt etabliert – in zwei, drei Jahren dürften schon 60 bis 70 Prozent der Handys Computer-Telefone sein. Und die Verbraucher könnten es sich inzwischen vorstellen, auch ihre Haus-Systeme von den mobilen Geräten zu steuern. Außerdem sind die Preise für die Bauteile gefallen und die Debatte um Umweltschutz und Atomenergie bringe das Thema vernetztes Heim zusätzlich auf die Tagesordnung.

Eine Schlüsselfrage sind dabei jedoch die Standards. Aktuell gibt es zwar schon diverse Anbieter von Lösungen für Heim-Automation – aber viele Systeme sind nicht miteinander kompatibel. Die Kooperation der Industrie-Schwergewichte könnte jetzt helfen, einen Standard zu etablieren. „Wichtig ist, dass wir schnell sind“, betonte Miele-Manager Eduard Sailer in Berlin. Es sei besser, „wenn der Standard von uns ausgeht, als dass uns ein Standard aufgezwungen wird“. Mit dem üblichen Produkt-Austauschzyklus könne in 12-13 Jahren ein großer Teil der Geräte in den Haushalten „SmartConnect“-fähig sein.
 
Dass die Plattform erst in Deutschland eingeführt wird, habe auch gute Gründe. „Der Deutsche Markt ist ideal, um zu starten“, betonte Urban Keussen von Eon. Inbesondere nach der Entscheidung für den Atomausstieg sei Deutschland eine Art „Showroom für die Zukunft“. Zudem sei hierzulande die Bereitschaft der Bürger, sich mit Themen wie Energiesparen und Umweltschutz auseinanderzusetzen, höher als in vielen anderen europäischen Ländern. [Andrej Sokolow]

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