Das iPad gibt den Ton an. Mit der IFA in Berlin beginnt eine neue Runde im Wettbewerb der flachen Tablet-Computer. Für Samsung, Sony und andere geht es dabei bis auf weiteres nur um den 2. Platz. Die Verbraucher profitieren von einem breiteren Angebot.
Eine gute Kondition und schnelle Innovationszyklen sind gefragt, um im boomenden Markt der Tablet-Computer mitzuhalten. Einer hat schon aufgegeben: Für PC-Marktführer Hewlett-Packard und sein webOS-System schien die Zielvorgabe, „die klare Nummer zwei bei den Plattformen für Tablet-Computer“ zu werden, mit dem erst im Juli eingeführten TouchPad nicht erreichbar zu sein. Diese Position hält das Google-System Android, das auch die auf der IFA in Berlin vorgestellten Neuheiten dominiert.
Für das iPad erwartet der Marktforscher iSuppli in diesem Jahr einen globalen Marktanteil von 74 Prozent. Das verbleibende Viertel entfällt zum ganz überwiegenden Teil auf Android. Einen kleinen Rest teilen sich das Blackberry Tablet OS (QNX) – bislang verfügbar auf dem PlayBook – und Windows.
Das Android-Lager hat sich auf der IFA neu aufgestellt – auch mit Blick auf das im nächsten Jahr erwartete iPad 3. Die unterm Berliner Funkturm vorgestellten Neuheiten zeigen einen Trend zu einer stärkeren Differenzierung – hinsichtlich der möglichen Anwendungsszenarien ebenso wie bei Form und Größe der Geräte.Android rüstet sich für iPad 3 – Sony mit ehrgeizigem Ansatz
So will Sony „die Tablet-Welt auf ein völlig neues Niveau bringen“, wie es Vorstandschef Howard Stringer dem Messepublikum verhieß. Sony sei zwar bei diesen Geräten nicht der erste gewesen, wolle aber beweisen, dass man es besser machen könne als Apple. Im kleineren Kreis räumt der für Mobilgeräte zuständige Manager Kunimasa Suzuki dann aber ein, dass Sony „nicht mit Apple konkurrieren will – wir können den Tablet-Markt zusammen mit Apple erweitern“.
Das Sony Tablet S – mit 9,4 Zoll geringfügig kleiner als das iPad (9,7 Zoll) – unterstützt DLNA, einen Standard für das vernetzte Heim. So lassen sich Fotos oder Videos mit einer Fingerbewegung vom Tablet-Computer auf einen Fernseher mit DLNA-Technik schicken. Und eine Infrarot-Schnittstelle macht das Gerät zur programmierbaren Fernbedienung für Fernseher oder Blu-ray-Player. Die Preise zum Verkaufsstart liegen zwischen 479 und 599 Euro.
Samsung mit neuen Galaxy-Tabs – trotz Vertriebsstopp
Sich in Form und Größe zu sehr dem iPad-Vorbild zu nähern, kann gefährlich sein, wie Samsung mit seinem Galaxy Tab 10.1 erfahren hat, das in Deutschland vorerst nicht verkauft werden darf. Wie es da weiter geht, sollen am 9. September die Richter in Düsseldorf entscheiden. Auf dem Messegelände zieren einstweilen Aufkleber mit der Aufschrift „nicht für den Vertrieb in Deutschland“ die Ausstellungsstücke.
Auf der IFA stellte Samsung nun gleich zwei neue Mobilcomputer vor, die sich deutlich vom iPad unterscheiden. Das Samsung Galaxy Tab 7.7 hat eine Displaygröße von 7,7 Zoll. Noch kleiner ist mit 5,3 Zoll das Galaxy Note, mit dem Samsung die Nische zwischen Tablet-Computer und Smartphone besetzen will. Die zusätzlich mögliche Bedienung mit einem Stift soll das Gerät zum digitalen Notizblock machen.
Auch Sony bemüht sich um neue Formen. Das Tablet P hat ein Klapp-Design mit zwei 5,5-Zoll-Bildschirmen. Diese lassen sich einzeln nutzen oder auch miteinander kombinieren. Huawei präsentierte auf der IFA ein MediaPad mit einer Bildschirmgröße von 7 Zoll, das mit Android 3.2 (Honeycomb) voraussichtlich im November zu einem Preis von 399 Euro auf den Markt kommen soll.HTC in Warteschleife – Blackberry-PlayBook rüstet E-Mail-Client nach
HP: Eingestelltes TouchPad wird einmalig neu aufgelegt
[Peter Zschunke]
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