Der chinesische Huawei-Konzern ist nach Berechnungen von Marktforschern ungeachtet des Drucks durch US-Sanktionen erstmals zur Nummer eins im Smartphone-Markt geworden.
Huawei profitierte im vergangenen Quartal von der starken Position im Heimatmarkt, während die Verkäufe beim langjährigen Marktführer Samsung in der Corona-Krise absackten, wie die Analysefirma Canalys am Donnerstag erläuterte. „Ohne Covid-19 wäre das nicht passiert“, betonte Canalys-Analyst Ben Stanton zu dem Wechsel an der Spitze.
Bei Samsung fiel der weltweite Absatz nach Berechnungen von Canalys im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 53,7 Millionen Geräte. Für Huawei ermittelten die Marktforscher dagegen einen Rückgang von nur fünf Prozent auf 55,8 Millionen Smartphones. Den Ausschlag dafür gab die Entwicklung im chinesischen Markt, der sich bereits deutlich von der Corona-Krise erhole. Bei Huawei sackten laut Canalys die Verkäufe außerhalb Chinas zwar um 27 Prozent ab – im Heimatmarkt wurden dagegen 8 Prozent mehr Computer-Telefone abgesetzt.
Damit verkaufe Huawei jetzt 72 Prozent seiner Geräte in China – Anfang vergangenen Jahres sei es erst die Hälfte gewesen.
Die US-Regierung bezeichnet Huawei als Sicherheitsrisiko und setzte die Firma im Mai vergangenen Jahres auf eine Liste von Unternehmen, deren Geschäftsbeziehungen zu amerikanischen Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Schon kurz darauf wurden zwar bestimmte Geschäfte per Ausnahmegenehmigung erlaubt. Bei seinen neuen Modellen kann Huawei aber keine Google-Dienste vorinstallieren, was die Verkaufschancen außerhalb Chinas verschlechtert.
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