Der Hessische Rundfunk (HR) schließt das laufende Jahr voraussichtlich mit einem Minus von rund 26 Millionen Euro ab. Auch für das kommende Jahr werde ein Fehlbetrag erwartet – den Plänen zufolge 13,6 Millionen Euro, teilte die ARD-Anstalt am Freitag in Frankfurt mit.
„Ab 2015 muss sich unsere Ertragslage deutlich verbessern, sonst muss der HR drastische Einschnitte bei Personal, Programm und Verwaltung vornehmen“, sagte Intendant Helmut Reitze vor dem Rundfunkrat. Das Gremium stimmte dem Nachtragshaushalt 2011 und dem Haushaltsplan 2012 zu.
„Die Zahlen, die den Erfolg unserer Programme belegen, sind hervorragend – unsere wirtschaftlichen Zahlen sind es leider nicht“, sagte Reitze. Einnahmen von 466 Millionen Euro stehen Ausgaben von 493 Millionen Euro gegenüber. Hauptgründe seien geringere Zinserträge wegen der schlechten Lage auf den Finanzmärkten, höhere Kosten für die Altersvorsorge und der Tarifabschluss vom November. 2012 will der 473 Millionen Euro einnehmen bei Kosten von 487 Millionen Euro.
Der Marktanteil des HR-Fernsehens in diesem Jahr liegt laut Sender bislang bei 6,5 Prozent, das sei der beste Wert seit 1991. Die sechs Radioprogramme erreichten werktags fast 2,6 Millionen Menschen, laut hr ebenfalls ein neuer Rekordwert seit 20 Jahren. Zudem schaffen die Online-Angebote die höchsten Besucherzahlen seit Bestehen: HR-Online steigerte die Visits von Januar bis November um 23 Prozent auf 57 Millionen. das im Auftrag der ARD-Anstalten produzierte Portal boerse.ard.de kam auf 54 Millionen – ein Plus von 18 Prozent.
Am Freitag hatte bereits das ZDF für sein Geschäftsjahr 2012 ein voraussichtliches Defizit von 61,3 Millionen Euro ausgewiesen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dpa/ar]
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