Der spanische Ableger des US-Nachrichtenkanals CNN muss wegen andauernder Defizite sein Programm in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einstellen.
Seit 1999 war das Gemeinschaftprojekt der Prisa-Gruppe und des US-Senders CNN (Turner Broadcasting) auf Sendung. Wie die zur Prisa-Gruppe gehörende Zeitung „El Pais“ am Dienstag meldete, waren in den vergangenen drei Jahren Verluste von mehr als 40 Millionen Euro aufgetürmt worden. Für die kommenden Jahre seien die Aussichten ebenfalls nicht besser.
Der Nachrichtenkanal litt seit jeher an geringen Zuschauerzahlen. Nur 0,6 Prozent Marktanteil erreichte CNN+ spanischen Medien zufolge. Zuletzt war CNN+ an den TV-Sender Cuatro angegliedert, der ebenfalls zu Prisa gehört. Der von einem hohen Schuldenberg geplagte Medienkonzern hatte entschieden, Cuatro mit dem Sender Telecinco der italienischen Mediengruppe Mediaset, die Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi gehört, zu fusionieren. Rund 190 Arbeitsplätze bei CNN+ und weitere 180 bei Cuatro sollen nun zum privaten Sender Telecinco wechseln.
Der Marktantel von Telecinco in Spanien beträgt derzeit 14,7 Prozent, Cuatro kommt auf 7,2 Prozent. Turner Broadcasting bedauerte in einer Mitteilung das Ende des Kanals und die Entscheidung der Prisa-Gruppe. Man werde nach Wegen suchen, der spanischen Bevölkerung weiterhin Nachrichten in TV und Internet anzubieten. [fp]
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