Für History war 2014 durchaus ein bedeutsames Jahr. Neben dem partiellen Neustart unter der Marke A&E wurden für die Sender der Gruppe auch erstmals Einschaltquoten gemessen. Sebastian Wilhelmi, Director Marketing & Communications bei History, sprach mit DIGITAL FERNSEHEN über die Höhepunkte des Jahres.
Herr Wilhemli, wie zufrieden waren Sie aus Sicht Ihrer Firma mit dem Jahr 2014?
Sebastian Wilhelmi: Wir haben mittels GfK-Lizenz vor knapp zwei Jahren damit begonnen, unsere Quoten auszuwerten und weisen diese seit etwas über einem Jahr aus. Deren Wert für eine zuschauerorientierte Programmgestaltung steht außer Frage, doch wir sehen noch anderen Nutzen: Unser Gesamtmarktanteil von zuletzt soliden 0,2 Prozent bedeutet auf Pay-TV-Seher übertragen starke 0,6 Prozent und in der Spitze sogar über 1 Prozent Marktanteil – ein Wert, der unter frei empfangbaren Sendern der dritten Generation nicht selten die Grenze zur Profitabilität markiert. Zwar leben wir weiterhin vom Abonnentengeschäft, aber die positive Entwicklung unserer Quoten wird vom Werbemarkt durchaus wahrgenommen. Das macht uns sehr zufrieden.
Welches Produkt aus Ihren Portfolio ist für Sie das Highlight des Jahres 2014 und warum?
Wilhelmi: Am 22. September ging A&E on air und ein Senderlaunch ist immer ein großes Highlight. In diesem Fall eines, das uns besonders optimistisch stimmt, denn mit A&E haben wir eine Marke nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz geholt, die in den USA seit Jahren für Programmtrends und Quotenrekorde steht. Wir wollen dieser Erfolgsgeschichte ein deutschsprachiges Kapitel hinzufügen.
Welche technologischen Fortschritte waren für Sie in diesem Jahr am bedeutendsten?
Wilhelmi: 2014 stand aus meiner Sicht nicht im Zeichen einer einzelnen revolutionären Technologie. Interessant ist vielmehr der Prozess, wie sich einzelne Technologien und Nutzerverhalten aneinander anpassen. Der Komplex „Mobile Content“ ist hier ein besonders spannender, in dem sich in diesem Jahr meiner Ansicht nach sehr viel getan hat und der unsere Branche auch langfristig stark bewegen wird.
Wo sehen Sie Potential und Optimierungsbedarf für das kommende Jahr?
Wilhelmi: Unser Potential lässt sich am Senderportfolio unseres Mutterhauses A+E Networks ablesen. Darüber werden wir sicher auch 2015 wieder mit allen wichtigen Plattformen sprechen.
Was sind Ihre Erwartungen an das kommende Jahr 2015? Welche Trends erwarten Sie?
Wilhelmi: Second Life, 3D-TV, Bitcoin, Google-Brille und viele andere Hypes haben gemeinsam, dass sie oft zu Unrecht als starke Trends bezeichnet wurden. Meine Erwartung ist eher, dass sich der Wettbewerb der Contentplattformen – im linearen und nichtlinearen – verschärfen wird. Als Contentlieferanten werden wir das genau beobachten.
Über welches Übertragungsmedium empfangen sie persönlich ihr Fernsehprogramm?
Wilhelmi: Ich habe einen Satellitenanschluss für das volle Free- und Pay-TV-Programm und tummle mich online in Mediatheken und auf unterschiedlichsten on Demand-Plattformen. Wo ich was anschaue hängt natürlich auch bei mir vom Angebot und nicht zuletzt vom Preis ab.
Vielen Dank für das Gespräch.[kh/ps]
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