Sky Deutschland sieht Licht am Ende des Tunnels. Nach Geldspritzen und Programmausbau hat die Kundenzahl einen Rekordstand erreicht. Doch der seit Jahren ersehnte Sprung in die Gewinnzone bleibt in weiter Ferne – die Börse jubelt trotzdem.
Sky Deutschland sendet weiter Zeichen der Hoffnung. In den ersten drei Monaten des Jahres hat der defizitäre Bezahlsender deutlich mehr Kunden hinzugewonnen und zählt nach dem abgelaufenen Quartal so viele zahlende Kunden wie nie zuvor in der Geschichte – wenn man die geschönten Zahlen aus der Premiere-Zeit ausnimmt. Die Börse nahm die unerwartet guten Zahlen zum Anlass für einen Großeinkauf: Der Kurs kletterte bis zum Nachmittag um 6,6 Prozent.
Wie erwartet bleibt das Sorgenkind im Medienimperium von Rupert Murdoch aber tief in den roten Zahlen. Murdochs News Corp. hatte in den vergangenen zwölf Monaten auf verschiedenen Wegen rund 448 Millionen Euro in den verlustreichen Bezahlsender gepumpt, etwa um das Programm kräftig auszubauen und das HD-Angebot aufzustocken.
„Die positive Entwicklung aller wesentlicher Kennzahlen zeigt ganz klar, dass wir uns stetig und deutlich verbessern“, sagte der seit etwas mehr als einem Jahr amtierende Senderchef Brian Sullivan am Donnerstag in München (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Und sein Kurs scheint Wirkung zu zeigen.
Unter dem Strich zählte das frühere Premiere zwischen Januar und März 73 000 neue Abonnenten, nachdem im Vorjahreszeitraum nur bescheidene 1000 Kunden dazukamen. Insgesamt zählt der Sender nun 2,726 Millionen Kunden, nach eigenen Angaben braucht Sky rund 3 Millionen Kunden, um Geld zu verdienen. „Wir freuen uns über diese Ergebnisse, sind uns aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass wir noch am Anfang stehen und es noch mehr zu tun gibt“.
Finanziell läuft es bei Sky allerdings trotz des kräftigen Kundenzuwachses weiterhin durchwachsen. Wie erwartet blieb der Konzern zum Jahresstart tief in den roten Zahlen und verbuchte unter dem Strich einen Verlust von 86,9 Millionen Euro nach 97 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz kletterte in den ersten drei Monaten um knapp 15 Prozent auf 269,6 Millionen Euro. Auch im Gesamtjahr rechnet Sky mit Verlusten, wann der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingt, ließ Sullivan offen. Möglicherweise wird es in der zweiten Jahreshälfte genauere Erkenntnisse geben.
Die 73 000 neuen Kunden im ersten Vierteljahr liegen zwar deutlich unter dem kräftigen Zuwachs des Schlussquartals 2010, allerdings gelten die ersten drei Monate in der Branche auch als eher schwaches Quartal – das Weihnachtsgeschäft ist vorbei, die neue Bundesligasaison steht noch nicht an. Die Fußballrechte sind das wichtigste Argument, mit denen der Bezahlsender um Kunden buhlt. [dpa]
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