Hessischer Rundfunk punktet beim Zuschauer – trotzdem Defizit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Hessische Rundfunk hat 2010 einen Verlust von 7,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Dennoch zeigt sich die ARD-Anstalt mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden und verweist stolz auf neue Bestmarken bei Radio- und TV-Nutzern.

Der Sender konnte im vergangen Jahr 488,2 Millionen Euro einnehmen, jedoch lagen die Ausgaben bei 495,7 Millionen Euro. Durch den Verlust von 7,5 Millionen Euro sank das Eigenkapital der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt auf 26,8 Millionen Euro, wie der Hessische Rundfunk am Mittwoch mitteilte. Der Rundfunkrat genehmigte den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2010 und entlastete damit den Verwaltungsrat sowie den Intendanten einstimmig.
 
Trotz der Verluste betonte HR-Intendant Helmut Reitze in der öffentlichen Hauptversammlung, dass es sich bei 2010 um ein Rekordjahr für den Sender handele. Die sechs Radioprogramme knackten erstmals die Marke von 2,5 Millionen Hörern pro Tag und erreichten damit 800 000 Menschen mehr als noch vor neun Jahren. Das HR-Fernsehen habe mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 6,5 Prozent im Sendegebiet sogar das beste Ergebnis seit 20 Jahren erzielt, sagte Reitze.

Rund 300 000 Zuschauer schalteten täglich zur „Hessenschau“ ein, damit erreichte der Programmpunkt den besten Jahreswert seit Beginn der Ermittlung sendungsbezogener Einschaltquoten. Auch der Online-Auftritt des Senders verbuchte mit 44 Millionen Visits einen historischen Erfolg – mehr Besucher gab es seit der Einführung des Angebotes nicht.

Der Hessische Rundfunk müsse intensiv sparen, trotzdem steige der Erfolg beim Publikum, machte Reitze aus der Not eine Tugend: „Vielleicht ist es beim HR wie dieses Jahr in der Bundesliga: Die Kleinen und Ärmeren sind erfolgreicher, weil die Mannschaft besser harmoniert, weil sie moderner, flinker und ideenreicher sind“. Der Intendant äußerte die Hoffnung, dass sich der Erfolg beim Zuschauer in den kommenden Jahren wiederholen lasse, denn der Sparzwang bleibe bestehen.
 
Der Vorsitzende des Rundfunkrats, Jörn Dulige verwies auf die wachsende Schieflage, die durch Gebührenbefreiungen und Forderungsausfälle weiter zunehme. Zusätzlich können die Auswirkungen der reformierten GEZ-Haushaltsabgabe noch nicht absehen werden. Gert Lütgert, der Vorsitzende des Verwaltungsrates, betonte, durch gezielte Investitionen müsse der Sender trotz Sparkurs konkurrenzfähig bleiben. [frt]

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