Berlin – Das wahrscheinliche Ende von Arena sieht Bernd Schiphorst, Präsident der Hertha BSC Berlin, mit kritischen Augen. „Aufs Höchste“ alarmiert zeigte sich der Präsident des Traditionsvereins über die geplante Sublizenzierung der Bundesliga-Rechte an Premiere.
Vom Kartellamt erwartet auch Schiphorst eine Genehmigung des Sublizenzierungsmodells. „In diesem Fall hat das Kartellamt offensichtlich den Akzent auf die Trennung von Inhalt und Verbreitung gelegt“, so der Hertha-Präsident gegenüber dem „Tagesspiegel“. „In diesem Sinne müsste es dem Vorschlag von Premiere und Arena zustimmen.“ Doch zufrieden ist Schiphorst mit dieser Entscheidung nicht.
Denn nun gibt es vorerst nur einen Interessenten für die Pay-TV-Übertragungsrechte an der Bundesliga, die Ende dieses Jahres vergeben werden sollen. Premiere habe seine Ausgangssituation hier sicherlich verbessert, erklärte der Hertha-Sprecher im „Tagesspiegel“-Interview. Dennoch erwartet Schiphorst für die Bundesligavereine „deutlich mehr Geld“ als aus dem letzten TV-Vertrag. Diese Prognose stützt er auf den Fakt, dass die Medienwelt insgesamt in den vergangenen zwei Jahren teurer geworden sei. Außerdem verwies er auf die Summen, welche in anderen europäischen Fußballligen erzielt würden.
Die TV-Einnahmen sind für die Bundesliga-Clubs überlebenswichtig. Mittlerweile stammen ungefähr 30 bis 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus den TV-Lizenzen. Dazu kommt, dass die Sponsorengelder auch von der TV-Präsenz abhängen. Dennoch will sich Schiphorst den Spieltag nicht von den TV-Sendern diktieren lassen. „Auf dem Fahrersitz muss die Bundesliga sitzen“, stellte der Hertha-Präsident klar. Dabei ist es dringend notwendig, auf die Sender Rücksicht zu nehmen, vor allem, weil sich derzeit neue Vertriebskanäle wie das Internetfernsehen (IPTV) sowie Handy-TV entwickeln. [lf]
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