
Berlin – Satte drei Euro Lizenzgebühr pro Gerät sollen Receiver-Hersteller für die Nutzung der EPG-Technologie an die Verwertungsgesellschaft Media (VG Media) zahlen. Dies geht aus Recherchen des DF-Schwestermagazins DIGITAL INSIDER hervor.
Bisher kommen wohl die wenigsten Hersteller der Forderung nach, gerade bei Billiggeräten sind drei Euro ein hoher Kostenfaktor. Da bleibt eigentlich nur Eins: Entweder zahlen, oder aber den EPG nicht mehr anbieten. Das Problem hierbei ist, dass der EPG zwingend im DVB-Standard vorgeschrieben wird. Und selbst die Now-and-Next-Anzeige zählt laut VG Media schon zum EPG-Abruf.
Also bleibt eigentlich nur die Zahlung der Gebühr. Stattdessen gibt sich der Markt hier selbstbewusst, Branchenkenner verrieten dem DI, dass kaum ein Hersteller die Gebühr abführt. Doch die Drohungen der VG Media tragen auch schon erste Früchte. Wie DF bereits berichtete, hat der Online-EPG „TV Browser“ bereits einige Sender gestrichen.
Abzuwarten bleibt, inwiefern die VG Media ihre Ansprüche tatsächlich geltend machen wird. In Erinnerung sind den Herstellern hier immer noch die Aktionen von Sisvel, die Receiver auf der Anga Cable und der IFA wegen fehlender MP3-Lizenzen medienwirksam beschlagnahmen lassen hat. Gesellschafter der VG Media sind delikaterweise zu gleichen Teilen ProSiebenSat.1 und RTL. [lf]
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