Immer wieder stehen die TV-Quoten wegen verschiedener Punkte in der Kritik. Ex-RTL-Chef Helmut Thoma hat die Erhebung der TV-Marktanteile nun als zu fern von der Realität kritisiert.
Die Messung der Fernsehquoten ist in Deutschland nach Meinung von TV-Pionier Helmut Thoma (74) recht ungenau. „Einschaltquoten sind imaginäre Werte, sie bleiben eine Schätzung“, sagte der ehemalige Geschäftsführer des Privatsenders RTL in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Wie hoch die Abweichungen von der Realität sind, das kann niemand sagen, denn es gibt keine sichere Überprüfung.“
Der Fernsehmanager ist auch einer der Gründungsväter der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), der die großen TV-Sender angehören. Anhand von rund 5000 Test-Haushalten wird dort auf das Fernsehverhalten von rund 38 Millionen Haushalten in Deutschland geschlossen. „Wir streiten hier herum wie bei einem Besiedlungsplan für eine Fata Morgana“, sagte Thoma bereits früher einmal.
Der Sprecher der technischen Kommission der AGF, RTL-Medienforscher Matthias Wagner, ist dennoch von der Genauigkeit der Messung überzeugt: „Im internationalen Vergleich ist sie auf einem Highend-Level.“[dpa/hjv]
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