
Berlin – Lange genug haben die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten den Schritt zum HDTV vor sich hergeschoben.
Doch der Umstieg wird längst nicht abgeschlossen sein, wenn im Jahr 2010 der Regelbetrieb startet. Das ZDF hat sich für eine komplexe Planung in drei Schritten entschieden, die ZDF-Mitarbeiter Eckhard Matzel beim HDTV-Symposium in Berlin vorgestellt hat.
In der Startphase wird das HDTV-Programm vorrangig über Satellit ausgestrahlt. Per Kabel wird das nur teilweise möglich sein. Dafür steht die hochauflösende Bildqualität zum Start des Regelbetriebs wahrscheinlich auch schon per IPTV-Übertragung zur Debatte. Zu hinterfragen blieben in diesem Zusammenhang allerdings die Reichweite von VDSL oder optional ADSL2+.
Selbst die Mediathek wird in der ersten Phase voraussichtlich mit HD-Material bestückt, während der hochauflösende Anteil im normalen Programm noch sukzessive ausgebaut werden müsse. In dieser Anfangsphase wird das ZDF simulcast HDTV und SDTV senden.
Mittelfristig sollen die Bemühungen im Kabel vorangetrieben werden. „Doch dieser Durchbruch wird endgültig wohl erst mit der Analogabschaltung gelingen“, schränkte Eckhard Matzel, ZDF Informations- und Systemtechnologie, die Durchsetzung etwas ein. Im gleichen Atemzug sei auch der Ausbau von nativem HDTV und dessen Simulcast-Betrieb zu SDTV fester Bestandteil. „Hier geht es allerdings nicht mehr nur um das Hauptprogramm“, betonte der ZDF-Vertreter. Auch Rundfunkkanäle wie 3sat werden dann ins Visier genommen. Eine HDTV-Verbreitung per DVB-T oder auch DVB-T2 sei nur langfristig zu realisieren. In diesem Zeitrahmen wird dann auch der Simulcast-Betrieb von SDTV enden. „Stattdessen gibt es dann 100-prozentig natives HDVT.“
Eigene Sendeformate will das ZDF bereits in 720p/50 produzieren. „An anderen Formaten und Up-Konvertierung werden wir in einer Übergangsphase allerdings nicht vorbeikommen“, ließ Matzel verlauten. Damit sei auch der Verkauf in andere Länder problemlos, da der Standard fast ohne Verluste auf 1080i/25 konvertiert werden könnte. „Von 1080p sind wir aber noch sehr weit entfernt“, stellte der ZDF-Mann klar. [ft]
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