Der französische Medienkonzern Vivendi will weiter expandieren und lotet weitere Übernahme-Optionen aus. Laut Berichten soll auch Sky auf dieser Liste stehen. Nun hat der Konzern sich selbst dazu geäußert.
Der französische Musik- und Medienriese Vivendi ist in Kauflaune. Der geplante Einstieg bei der Videoplattform Dailymotion sei erst der Anfang, sagte Vorstandschef Arnaud de Puyfontaine der „Financial Times“ (Donnerstag). Der Konzern halte Ausschau nach weiteren Kandidaten, die das bestehende Geschäft ergänzten. Welche Ziele er genau im Auge habe, wollte Puyfontaine nicht sagen. Interesse am Pay-TV-Anbieter Sky, wie an der Börse gemutmaßt wurde, habe er aber nicht. Auch eine Übernahme der britischen TV-Sendergruppe ITV komme für Vivendi nicht in Frage. ITV sei zwar eine „großartige Firma“, aber schlichtweg zu teuer.
Am Wochenende hatte Vivendi mitgeteilt, dass der Konzern mit der Dailymotion-Mutter Orange über den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung von 80 Prozent an dem YouTube-Konkurrenten verhandelt. Vivendi verspricht sich dadurch Möglichkeiten für seine Töchter Universal und Canal+. Der Konzern hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker auf die Felder Medien und Musik ausgerichtet und andere Geschäfte wie zuletzt den Mobilfunker SFR verkauft.
Durch die Verkäufe ist das Finanzpolster des Konzerns stark angeschwollen. Aktivistische Aktionäre wie der US-Hedgefonds PSAM hatten deshalb mehr Geld für die Anteilseigner gefordert. Am Mittwoch kam Vivendi dem in Teilen nach und kündigte die Zahlung einer Sonderdividende von 2 Euro je Aktie an. [dpa/fm]
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