Es ist gut möglich, dass es bald nur noch zwei große Kabelnetzbetreiber in Deutschland gibt, denn die Konsolidierungen schreiten voran.
Kaum waren die Gedanken von DIGITAL INSIDER-Kolumnist Dr. Hans-Ullrich Wenge, dem ehemaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung von Kabel Deutschland – dem Unternehmen, das seinerzeit noch zur Deutschen Telekom gehören durfte – im Juli zu möglichen Übernahmen veröffentlicht, schluckte schon der drittgrößte Kabelnetzbetreiber Tele Columbus den viertgrößten Netzbetreiber Primacom. Wenge hatte die anstehende Konsolidierung im Kabelnetz vorhergesagt.
Wenge erwähnte schon seinerzeit, dass Tele Columbus die Konsolidierungsfantasien der Aktionäre braucht, um mittelfristig noch mitzuspielen oder aber langfristig selbst attraktiv für eine Übernahme zu bleiben.
„Als nun Anfang August der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus von einer Kapitalerhöhung sprach, dachten wohl alle Insider dasselbe: Die haben sich in Berlin beim Kauf vom mit Schulden beladenen Netzbetreiber Primacom schlicht verkalkuliert“, so Wenge in seiner monatlichen Kolumne, die am Dienstagabend im DIGITAL INSIDER erscheinen wird.
Dennoch sollen Tele Columbus und andere über eine Übernahme des Netzbetreibers Pepcom verhandeln.
„Bekanntlich beißen den letzten die Hunde und Eile scheint daher geboten“, so Wenge. Auch hier gäbe es großes Interesse von allen maßgeblichen Wettbewerbern – angeblich mit Ebitda-Multiplikatoren von über 10. Aber auch hier werde gefeilscht, zudem es Minderheitsbeteiligungen z.B. an KMS ausgerechnet von Kabel Deutschland gäbe. „Die Not muss beim Käufer also groß sein“, schlussfolgert der ehemalige Chef der Kabel Deutschland in seiner Kolumne im September.
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter heftkaufen.de und per App für iOS und Android gibt. [th]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com