Deutschlands Handball-Fans können noch auf Live-Bilder von der WM im Januar in Katar hoffen. Trotz des Scheiterns der Verhandlungen von ARD/ZDF will die englische Agentur Pitch die TV-Rechte in einem der wichtigsten Märkte verkaufen.
„Wir haben uns um einen Kompromiss bemüht und setzen uns jetzt dafür ein, für Deutschland eine Lösung zu finden, wie es uns in anderen europäischen Ländern gelungen ist“, erklärte am Freitag Jonathan Rogers, Geschäftsführer von Pitch International, auf Anfrage.
Die Agentur, die vom katarischen Rechteinhaber beIn Sports beauftragt worden ist, weltweit die TV-Übertragungen zu vermarkten, führt nach eigenen Angaben Gespräche mit Sendern. Namen wollte Rogers nicht nennen. „Wir sind zuversichtlich, dass die vielen Handballfans in Deutschland die Spiele der WM im Fernsehen miterleben werden.“
Als mögliche Sender kommen in Deutschland unter anderem Sport1 oder der Pay-TV-Anbieter Sky in Betracht. Beide Sender übertragen Handball-Spiele aus der Bundesliga und Champions League. Auch die Internetplattform Sportdeutschland.TV des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat Interesse an der WM angemeldet.
Die Gespräche mit der Agentur SportA, die die Sportrechte für ARD und ZDF vermarktet, waren laut Rogers an einem „komplexen technischen Sachverhalt“ gescheitert. Dabei ging es darum, wie ARD/ZDF das Signal verbreiten wollten. Die öffentlich-rechtlichen Sender planten auch Satelliten-Übertragungen der WM-Spiele. Dies hätte die Interessen anderer TV-Sender aus dem Ausland gefährden können.
Der Deutsche Handballbund (DHB) beantragte unterdessen auf der 10. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Dresden eine Erklärung, in der die Verantwortlichen der öffentlichen-rechtlichen Fernsehanstalten aufgefordert werden, „frühzeitig alle Anstrengungen“ zu unternehmen, „damit über alle sportlichen Großereignisse live berichtet wird.“ Dies werde auch dem gesellschaftlichen Stellenwert des Sports in angemessener Weise gerecht. [dpa/fp]
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