Der deutsche Handball-Nationalspieler Patrick Groetzki hat den Free-TV-Blackout während der WM scharf kritisiert.
„Das ist eine beschissene Situation und schlecht für unsere Sportart, wenn ein Jahr mal einfach so wegfällt, man nicht im Fernsehen zu sehen und nicht präsent ist“, sagte der Profi von den Rhein-Neckar Löwen dem „Mannheimer Morgen“. Das im Januar beginnende Turnier in Frankreich wird nicht im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein.
ARD und ZDF hatten sich mit dem Rechteinhaber BeIN Sports nicht einigen können. „Man muss ganz klar sagen, dass im Handball-Weltverband zu wenig über die Folgen nachgedacht wurde, als man die Rechte an BeIN Sports vergeben hat“, sagte Groetzki. „Da ging es wohl nur darum, so viel Geld wie möglich zu verdienen.“ Die deutschen Fans können allerdings noch hoffen, dass der Streaming-Dienst DAZN (DF berichtete) oder die Internetplattform Sportdeutschland.tv (DF vom 15.12.2016) die Spiele zeigen.
Bereits bei der WM 2015 in Katar hatte es in Deutschland keine Bilder im Free-TV gegeben. Der Rechteinhaber BeIN Sports hatte auch damals technische Einschränkungen verlangt, die nach Angaben von ARD und ZDF die Installation eines neuen Satelliten notwendig machen würde.
Damals war kurzfristig der Pay-TV-Sender Sky eingesprungen und hatte die wichtigsten WM-Spiele live übertragen. Bereits Ende November hatte Sky-Sportchef Burkhard Weber gesagt: „Stand heute zeigen wir nichts, und für die Öffentlich-Rechtlichen ist es technisch nicht möglich.“ Für seinen Sender galt schon vor drei Wochen: „Die Deadline ist eigentlich überschritten.“ Inzwischen soll Sky keine Verhandlungen mehr über die Handball-Rechte führen.
ARD und ZDF hatten sich vergeblich um Verhandlungen bemüht. Doch der Rechteinhaber reagierte nach Angaben der Sender nicht. Das Erste und das Zweite haben „mehrfach schriftlich und in Gesprächen Interesse an einer Live-Berichterstattung von der Handball WM 2017 beim Rechtehalter hinterlegt“, betonte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. [dpa]
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