Alternativen, um die Bedingungen des Rechteinhabers BeIn zur Ausstrahlung der Handball-WM 2017 im Free-TV zu erfüllen, sieht die ARD nicht, wie ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky gegenüber DIGITAL FERNSEHEN klarstellte.
Handball erfreut sich gerade wegen des Sieges der deutschen Mannschaft bei der EM in Polen großer Beliebtheit. Der ARD brachte das Endspiel am Sonntag mit 42 Prozent eine hervorragende Quote ein. Doch für die im nächsten Jahr anstehende WM stehen die Chancen schlecht. Denn der Rechteinhaber BeIn vergibt die TV-Rechte nur unter Bedingung, dass die Ausstrahlung verschlüsselt wird, um die Ländergrenzen bei der Übertragung zu wahren.
Durch diese Forderung sehen die Öffentlich-Rechtlichen keine Möglichkeit, die Handball-WM 2017 im Free-TV zu zeigen, denn mit dem Verschlüsselungs-Gebot wären die deutschen Satellitenzuschauer von der Übertragung ausgeschlossen. „Das kommt für uns nicht in Frage“, wie Axel Balkausky, Sportkoordinator der ARD, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN erklärte. Alternativen, um den Forderungen des Rechteinhabers entgegen zu kommen, hält die ARD in diesem Fall nicht für dienlich. So wird die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt von alternativen Ausstrahlungsmöglichkeiten der Handball-WM absehen, weil sie damit die Interessen der Zuschauer nicht gewahrt sieht. „Im Sinne der Fernsehzuschauer in Deutschland gibt es für uns keine wirkliche Alternative zur Ausstrahlung der Handball-WM in einem Free-TV Sender“, so Balkausky weiter.
Stattdessen hoffen die Öffentlich-Rechtlichen auf ein Entgegenkommen vom Rechte-Inhaber, um sich doch noch über die Ausstrahlung der Handball-WM im deutschen Free-TV zu einigen. „Wir hoffen, dass BeIn gesehen hat, welche Bedeutung eine Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen nicht nur für den deutschen Handball hat“, so der Sportkoordinator der ARD. „Selbstverständlich sind wir jederzeit bereit, uns wieder gemeinsam an den Tisch zu setzen.“
Eine weitere Möglichkeit, trotzdem einen Teil der Handball-WM ausstrahlen zu können, hat die ARD auch schon angekündigt. So wolle sie die Listenregelung im Rundfunkstaatsvertrag um das gesellschaftliche Ereignis Handball ergänzen. Auf diese Weise könnte die ARD die Free-TV-Übertragung der Handball-WM politisch erzwingen. [kw]
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