Die britische Medienregulierungsbehörde Ofcom hat ein Team damit beauftragt, den Pay-TV-Riesen BSkyB genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Ermittler sollen feststellen, ob der TV-Veranstalter gut genug aufgestellt ist, um weiterhin seine Sendelizenz zu behalten.
Laut der Ofcom müsse ein Medienveranstalter „fit and proper“, also finanzstark und möglichst skandalarm, um senden zu dürfen. Wie die „Financial Times“ am Freitag erklärte, solle ein im Januar zusammengestelltes Team der Behörde überprüfen, ob BSkyB diesen Status nach dem Telefon-Hacking-Skandal von Murdochs News Corp. weiterhin erfüllt. Da Murdoch weiterhin den Vorsitz von BSkyB innehat, obwohl er als Chef von News International, dem britischen Zeitungsarm der News Corp., zurückgetreten ist, sei das Interesse der Ofcom diesbezüglich neu entbrannt.
Nun solle der Status von Murdoch und der News Corp., welche 39,1 Prozent an BSkyB besitzt, überprüft werden. Sollte die Ofcom tatsächliche gegen BSkyB entscheiden, wäre Murdochs Position als Vorsitzender gefährdet. In einem anderen möglichen Szenario müsste News Corp. seinen Anteil am Pay-TV-Anbieter auf ein Maß verringern, mit welchem der Konzern keine Kontrollmacht mehr über BSkyB hätte.
Nach den für News Corp. unrühmlichen Ereignissen im vergangenen Jahr, welche zur Schließung des Boulevardblattes „News Of The World“ führten, hatte die Medienbehörde im Juli angekündigt, den Status von BSkyB im Auge zu behalten. Im Sommer 2011 hatte News Corp. versucht, auch die restlichen Anteile an BSkyB zu erwerben. [rh]
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