Google und Microsoft mit starkem Jahresbeginn

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der IT-Branche macht sich der stattfindende Wandel immer stärker bemerkbar. Während Google und Microsoft vor allem mit Internet-Diensten und Software gutes Geld einnehmen, müssen Unternehmen wie AMD und IBM kämpfen.

Frische Zahlen von IT-Schwergewichten bestätigen einen großen Branchentrend: Mit Internet-Diensten und Software lässt sich gut Geld verdienen, während das Geschäft mit klassischer Computer-Technik lahmt. So fuhr Google wieder einen Milliarden-Gewinn mit Online-Werbung ein. Dagegen hielt das Hardware-Geschäft den IT-Riesen IBM zurück und er könnte jetzt angeblich Teile des Server-Geschäfts verkaufen. Dem Chip-Hersteller AMD bescherte die PC-Flaute rote Zahlen und einen Gewinneinbruch. Microsoft überraschte mit starken Ergebnissen, obwohl Marktexperten Zweifel am Erfolg des neuen Betriebssystems Windows 8 haben. Der Konzern nannte allerdings auch keine Zahlen zum Absatz der Software.
 
Microsoft konnte im dritten Geschäftsquartal von Januar bis März nicht einmal eine teure EU-Strafe ausbremsen. Der Konzern konnte seinen Umsatz um 18 Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn verbesserte sich im Jahresvergleich um 19 Prozent annähernd 6,1 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro).

Microsoft verriet in seiner Mitteilung allerdings nicht, wie viele Windows-Lizenzen mittlerweile verkauft sind. Das neue Windows 8 war im vergangenen Herbst auf den Markt gekommen und solle die Nachfrage nach Notebooks, Tischrechnern und Hybrid-Geräten wieder ankurbeln. Allerdings machten die Marktforscher von IDC eine schlechte Akzeptanz von Windows 8 bei den Kunden zuletzt für das Schrumpfen der PC-Verkäufe um fast 14 Prozent im vergangenen Quartal verantwortlich.
 
Google startete mit deutlichen Zuwächsen ins Jahr. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 31 Prozent auf 13,97 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um 15,8 Prozent auf knapp 3,35 Milliarden Dollar zu. Das Ergebnis fiel besser aus als an der Börse erwartet. Die Zahl der Klicks auf Anzeigen bei Google wuchs binnen eines Jahres um ein Fünftel. Werbung im Umfeld der Internet-Suche ist nach wie vor die wichtigste Geldquelle des Online-Giganten. Der im vergangenen Jahr übernommene Handy-Pionier Motorola steuerte gut eine Milliarde Dollar zum Umsatz bei, brachte Google aber auch einen operativen Verlust von 271 Millionen Dollar.
 
Google-Chef Larry Page schaut nach den Zahlen in die Zukunft. Mit Blick auf die Computer-Brille Google Glass, die gerade an erste Test-Nutzer ausgeliefert wird, sprach Page in einer Telefonkonferenz von revolutionären Veränderungen. Dinge, die früher zur Science-Fiction gehörten, kämen in den Alltag. «Wir sind erst bei einem Prozent davon, was möglich ist.» Page deutete an, dass Google neben der Datenbrille auch an anderen tragbaren Geräten arbeite.
 
Der Chip-Hersteller AMD hat dagegen die nähere Zukunft im Blick. Nach einem Umsatzeinbruch von 31 Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar und einem Verlust von 146 Millionen versprach Konzernchef Rory Read für dieses Jahr eine Wende. Sie soll unter anderem das Geschäft mit Spielekonsolen finden. AMD sicherte sich einen Platz in Sonys anstehender Playstation 4 und laut Medienberichten auch in der nächsten Xbox von Microsoft. Der kleinere Intel-Konkurrent will sich deutlich unabhängiger von dem schrumpfenden PC-Geschäft machen. Der Markt für Spiele-Konsolen kämpft aber auch mit eigenen Problemen angesichts des Erfolgs günstiger Smartphone-Games.
 
Das Geschäft des Branchen-Urgesteins IBM trübte sich zuletzt spürbar ein. Software und Services, aber vor allem Hardware verkauften sich im ersten Quartal schlechter. IBM stellt leistungsstarke Firmenrechner her, sogenannte Server. Das Geschäft in dieser Sparte schrumpfte um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
 
Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg könnte IBM Teile des Server-Geschäfts verkaufen. Es gehe um einen Preis von 2,5 bis 4,5 Milliarden Dollar. Der wahrscheinlichste Bieter sei der chinesische Hersteller Lenovo. Seine PC-Sparte hatte IBM schon 2005 an Lenovo verkauft.
 
IBM habe einige Geschäftsabschlüsse nicht mehr rechtzeitig hinbekommen, erklärte Konzernchefin Ginni Rometty. Insgesamt schmolz der Umsatz um 5 Prozent auf 24,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn fiel in der Folge um 1 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar. [dpa/hjv]

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