Eigentlich Datenschutz-Skandel, mittlerweile Dauermeldung: Nach Facebook räumt auch Google ein, Millionen privater Emails für Drittanbieter zugänglich gemacht zu haben. Dafür müssen die User zwar ihre Zustimmung geben – nur spielen die Branchenriesen nicht immer fair, wenn es um die Einholung solch einer Erlaubnis geht.
Der kalifornische Internetgigant Google steht nicht selten in der Kritik, sein Geschäft mit Datensätzen auch gerne auf die privaten Profile von Nutzern auszuweiten, wenn sich diese nicht akribisch dagegen absichern.
Nun räumt Google ein, den Entwicklern von Apps und damit Drittparteien das Lesen und Auswerten von Millionen User-Emails bei GMail erlaubt zu haben. Da die Zustimmung der Nutzer dafür notwendig sei, ist man sich im Silicon Valley auch keiner Schuld bewusst.
Dass die vollautomatische oder manuelle Auswertung der Userdaten über das akzeptieren der AGBs entsprechender Apps von Drittparteien erlaubt wird, ist jedoch zahlreichen Nutzern der Internet-Dienste nicht vollständig bewusst.
Währenddessen handelt es sich bei derlei Datenlecks nicht etwa um skandalöse Einzelfälle, sondern um allgemeine Praxis – User geben regelmäßig durch die Nutzung gewisser Apps den Entwicklern die Erlaubnis, deren Daten zu beziehen und auszuwerten.
Da die Internetdienstleister in Zeiten des schwindenden Vertrauens seitens der User nicht dazu übergehen, über solche Datenschutzproblematiken vollständig transparent zu werden, bleibt den besorgten Tech-Nutzern erstmal nur eine Möglichkeit: Die meterlangen AGBs der Drittentwickler müssen tatsächlich gelesen werden. Blindes Vertrauen in die vertrauliche Handhabung persönlicher Daten scheint nach den jüngsten Enthüllungen zumindest immer weniger angebracht. [rs]
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