Hannover – Die mobile Nutzung von Fernsehdiensten bietet nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) eine einmalige Chance für die europäische ITK-Branche.
Das so genannte mobile TV, mit dem über Rundfunk ausgestrahlte Fernsehprogramme auf Mobiltelefonen genutzt werden, könne durch sein innovatives Potenzial nachhaltig zu mehr Wachstum und Beschäftigung beitragen, sagte Glos am Donnerstag nach einem informellen Treffen der EU-Telekommunikationsminister am Rande der Computermesse CeBIT in Hannover.
Marktanalysen gingen davon aus, dass die Zahl der mobile-TV-Abonnenten bis 2010 auf etwa 100 Millionen anwachsen könne. Glos nannte das Projekt einen wichtigen Baustein der Lissabon-Strategie, die darauf abziele, Europa zum modernsten Kontinent zu machen. Während die konventionellen TV-Märkte überwiegend national geprägt seien, werde sich mobile TV auf europäischer Ebene ausbreiten, hieß es. Dadurch könne die Medienwirtschaft Größenvorteile in beträchtlicher Höhe realisieren.
In Deutschland steht die neue Technologie mit der Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH (MFD) erst am Anfang. Dagegen hätten Italien, Finnland und Großbritannien in Hannover bereits über eine erfolgreiche Markterschließung berichtet. Derzeit konkurrieren mit DMB (Digital Multimedia Broadcasting) und DVB-H (Digital Video Broadcasting for Handhelds) zwei Technologien am Markt. (ddp-nrd)[lf]
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