Eine Studie der Uni Rostock hatte schon vor zwei Monaten einen deutlichen Mangel an Frauen bei der Bildschirmpräsenz aufgedeckt. Nun stellen die Gleichstellungsbeauftragten der Öffentlich-Rechtlichen diesbezüglich Forderungen.
Das Fernsehen muss entsprechend der gesellschaftlichen Realität deutlich mehr Frauen in seinen Programmen zeigen als bisher. Das fordern die Gleichstellungsbeauftragten von ARD, ZDF, Deutsche Welle, Deutschlandradio und ORF bei ihrer aktuell laufenden Herbstkonferenz in Baden-Baden.
Anlass dieser Forderung ist die Studie „Audiovisuelle Diversität“ der Universität Rostock. Diese Studie untersucht das Vorkommen von Frauen und Männern in Film und Fernsehen in Deutschland. Sie macht deutlich, dass Frauen in den Programmen stark unterrepräsentiert sind. Außerdem kommen Frauen ab 30 Jahren immer seltener vor. Männer erklären immer noch die Welt. Sie sind Experten, Gameshow- Moderatoren, Journalisten und Sprecher. Besonders eklatant sind die Ergebnisse zum Kinderfernsehen. Wenn sich hier nichts ändert, bleibt die Zukunft weiterhin vor allem männlich.
Als Konsequenz aus den Daten fordern die Gleichstellungsbeauftragten von den Programmverantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten eine Selbstverpflichtung und eine verbindliche Handlungsstrategie für die kommenden fünf Jahre. Die Rollenbilder von Frauen und Männern in den Programmen sollen regelmäßig überprüft und das Vorkommen von Frauen der gesellschaftlichen Realität angepasst werden. [bey]
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