Um jüngere Menschen ohne Bankkonto an den Konzern zu binden und auch die Gebühren zu reduzieren, die Amazon jetzt an die Geldhäuser abführen muss, möchte das Unternehmen ein eigenes girokontoähnliches Produkt auf den Markt bringen.
Wie das Wall Street Journal gestern berichtete, ist Amazon derzeit in Gesprächen mit großen US-Banken, darunter JP Morgan und Capital One Financial Corp. Noch sind die Gespräche im Anfangsstadium und es gibt noch keine Aussagen, wie das zukünftige Produkt aussehen könnte.
Es werden alle Möglichkeiten geprüft, z.B. ob Kunden, Schecks ausschreiben können, Rechnungen direkt bezahlen oder sie Zugang zum landesweiten ATM-Netzwerk erhalten.
Amazon würde so noch mehr in das Leben derer einbringen, die auf seiner Website einkaufen, Kindle nutzen, Streaming-Video ansehen und mit Alexa chatten.
Bankmanager haben schon eine ganze Zeit die Befürchtung, dass Amazon mit seinen Millionen Kunden und Datensätzen, seinem Zugang zu billigem Kapital und dem scheinbar unbegrenztem Spielraum von seinen Investoren zu einem großen Konkurrenten auf dem Bankensektor werden könnte.
Allerdings möchte Amazon sich nicht als Bank auf dem Markt bewegen. Jeder Schritt von Amazon, seine eigene Bankengruppe zu gründen, würde Kapitalregeln und anderen Vorschriften unterliegen, die seine aggressive Expansion wahrscheinlich einschränken würden.
Bereits die Ankündigung des Aufbaus eines eigenen Logistikunternehmens im Bereich der medizinischen Versorgung hat die Aktien von UPS sinken lassen.
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