gfu-Studie: Netflix, Prime und Co. erstmals vor Mediatheken

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die gfu-Studie hat erneut die Konsumtrends in der Elektronik-Branche unter die Lupe genommen. Dabei wird deutlich, dass TV-Zuschauer sich immer mehr zu ihren eigenen Programmdirektoren entwickeln.

TV-Zuschauer sehen laut einer Studie der Branchengesellschaft gfu zunehmend unabhängig von der jeweiligen Ausstrahlungszeit der Sender fern. Befeuert werde die Entwicklung auch durch das wachsende Angebot von Streaming-Diensten, hieß es am Mittwoch in Berlin. Bereits 43 Prozent der Befragten bestimmen demnach selbst, wann sie eine Sendung schauen.

Der Trend werde vor allem von der Altersklasse der 16- bis 39-Jährigen geprägt, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, am Mittwoch der dpa. Die Zeitautonomie sowie die Popularität von Serien, die gern in einem Stück gesehen werden, seien dabei entscheidende Faktoren.

Erstmals liegt demnach die Nutzung von Videos auf Abruf (Video on Demand) vor den Angeboten aus den Mediatheken. Führten im letzten Jahr noch die Mediatheken, seien es dieses Jahr mit 63 Prozent die VoD-Anbieter (Mediatheken: 52 Prozent). Die dabei verwendeten Geräte unterscheiden sich hinsichtlich der jungen und der älteren Generationen: Bei den älteren Nutzern (60+) liegen das TVGerät und der Tablet-PC mit jeweils 46 Prozent vorne, während bei den jüngeren (16-39 Jahre) maßgeblich Smartphone (62 Prozent) und PC/Laptop (50 Prozent) zum Streamen verwendet werden.

Bei den einzelnen Streaming-Anbietern rangiere in Deutschland dabei Amazon Prime mit 74 Prozent auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Netflix (58 Prozent) und Google Play (27 Prozent). Der einzige deutsche Anbieter Maxdome kommt der gfu zufolge mit 15 Prozent auf Platz sechs. Vor zwei Jahren noch sei das Verhältnis relativ ausgeglichen gewesen, sagte Kamp.

Smarte TVs sieht die gfu derweil in den Haushalten angekommen. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten besitzen ein solches Gerät, 2017 waren es noch 42 Prozent. Auch seien viele Geräte schon mit UHD ausgestattet. Gemäß den Studienergebnissen ist die Verbreitung im Vergleich zum Vorjahr gewachsen: 20 Prozent der Haushalte besitzen ein UHD-TV-Gerät (2017: 16 Prozent). Zudem gehört UHD zu den wichtigsten Kriterien beim TV-Kauf. Bei 61 Prozent hat UHD die Kaufentscheidung stark beeinflusst. [bey/dpa]

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5 Kommentare im Forum
  1. Naja eine Gemeinschaftsmediathek der dt. Sender wäre auch förderlich für jedermann. Für Sender und Nutzer. Alles gebündelt an einer Stelle statt verstreut über zick Apps, wobei ProSiebenSat.1 und die ARD ja für jeden Kacksender eine eigene schon machen. Selber Schuld wenn der Nutzer diese dann auch nicht nutzt sondern andere Quelle bevorzugt.
  2. Im Grunde hast Du ja Recht, nur würde es dann eine neue Mediathek App geben die dann viele nicht mehr nutzen könnten da man diese auf älteren Geräten nicht mehr installieren könnte.
  3. Aber wiederum bedeutet dies auf längere Sicht, dass diese eine Universal App dann auch eher regelmässig geupdatet wird als zick kleine, welche teils ja nicht mal auf diversen Geräten zu installieren ist.
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