Nürnberg – Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung bleiben die Anschaffungsneigung der Deutschen und das Konsumklima in diesem Jahr positiv.
Die deutschen Verbraucher reagieren offensichtlich derzeit nicht mehr so empfindlich auf negative Wirtschaftsmeldungen, wie dies im letzten Jahr der Fall war. Die Konsumenten reagierten gelassener und äußerten sich zumindest bei ihren Absichten positiv, in der nächsten Zeit auch größere Anschaffungen ins Auge zu fassen. Dagegen sind die Indikatoren der Konjunkturerwartung und
der Einkommenserwartung wieder gesunken.
Der Rückgang der Einkommenserwartung dürfte in diesem Monat vor allem auf die im Januar veröffentlichte Rekordzahl von über fünf Millionen registrierten Arbeitslosen zurückzuführen sein. Dies wiegt deutlich schwerer als die seit Beginn des Jahres gegebene leichte finanzielle Entlastung durch die Steuerreform. Das verhältnismäßig geringe Ausmaß des Rückgangs deutet jedoch auch darauf hin, dass viele Konsumenten sehr richtig einschätzen, dass die hohe Zahl an Arbeitslosen wesentlich aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe im Rahmen von Hartz IV und nicht einer weiteren Verschlechterung des Arbeitsmarkts resultiert.
Während es mit den Konjunktur- und Einkommenserwartungen abwärts ging, blieb die Neigung der deutschen Konsumenten, in nächster Zeit größere Anschaffungen zu tätigen, im Februar stabil. Dass die Erwartungen hinsichtlich Einkommen und größeren Anschaffungen in der Februarstudieauseinanderlaufen liegt offensichtlich vor allem daran, dass in der vergangenen Zeit derkonjunkturellen Schwäche und der labilen Arbeitsmarktsituation ein Nachholbedarf bei der Anschaffung langlebiger Gebrauchsgüter wie Autos, Haushaltsgeräte und ähnlichen Großanschaffungen entstanden ist, den die Verbraucher auch bei vorübergehender Eintrübung der Einkommenserwartung nicht zurückstellen möchten.
Für die Verbraucherstimmung insgesamt ist diesen Ergebnissen zufolge wieder mehr Vorsicht angesagt als im Vormonat. Solange der Teufelskreis aus Konsumzurückhaltung, anhaltender Konjunkturschwäche und schwieriger Arbeitsmarktlage nicht durchbrochen wird, bleibt es dabei, dass ein wirklicher Aufschwung des Konsumklimas auf sich warten lässt. Jedoch ist mit einem leichten Aufschwung gegenüber den mageren Vorjahren zu rechnen. Einer Prognose der GfK zufolge wird der private Konsum im Jahr 2005 um 0,8 Prozent steigen.
Die Ergebnisse stammen aus der Studie „GfK-Wirtschaftsdienst Konsum- und Sparklima“, die von der GfK Marktforschung herausgegeben wird. Sie basieren auf monatlichen Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. [mg]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com