Nachdem am Mittwoch die unter dem Arbeitstitel Germany’s Gold geplante öffentlich-rechtlich Video-on-Demand-Plattform offiziell gegründet wurde, übt der Verband Privater Rundfunkanbieter schnelle Kritik. Für den VPRT bleiben wesentliche medienpolitische und rechtliche Fragen weiter ungeklärt.
Unter dem Eindruck dessen, dass eine von den privaten Sendern geplante Video-on-Demand-Plattform vom Kartellamt untersagt wurde, mute es laut Verband „merkwürdig an, wenn die Initiatoren von Germany’s Gold mit ihrer
Gesellschaftsgründung Fakten schaffen, bevor das Kartellamt
abschließend entschieden hat“.
Vor allem im Hinblick auf die Zulässigkeit der angekündigten Werbefinanzierung sehe der VPRT auch aus medienrechtlicher Sicht Klärungsbedarf. Ein solches Finanzierungsmodell würde zu Lasten der privaten Veranstalter gehen, welche sich im noch jungen VoD-Markt in Deutschland behaupten müssten. Die Medienpolitik müsse daher faire Wettbewerbsbedingungen schaffen, vor allem dann, wenn „internationale Player vor der Tür stehen“.
Für den Start der unter dem Arbeitstitel Germany’s Gold geplantenVideo-on-Demand-Plattform der öffentlich-rechtlichen Sender haben 17Medienunternehmen in Berlin die Germany’s Gold GmbH gegründet. DasPortal soll frühestens Ende des Jahres verfügbar sein. Vorher muss das Kartellamt noch grünes Licht geben.
Geleitet wird das Unternehmen von einer Doppelspitze. AlsGeschäftsführer wurden Antoine Schmidt-Roy, Leiter Online Media undMitglied der Geschäftsleitung von Studio Hamburg Distribution &Marketing, und der Medienunternehmer Jochen Kröhne, früher unter anderemGeschäftsführer der Sender Tele 5 und TM3, berufen worden. [rh]
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