Als gemeinsames Videoportal von ARD und ZDF ist das Projekt „Germany’s Gold“ schon länger im Gespräch. Von Beginn an gestalten sich die Planungen aber als schwierig. Das Kartellamt hält die Öffentlich-Rechtlichen mit seinen Bedenken nach wie vor hin.
Das geplante gemeinsame Videoportal von ARD und ZDF hängt nach Kartellamtsbedenken weiter in der Schwebe. Die Wettbewerbshüter erwarten nach wie vor, dass die beteiligten Unternehmen Varianten zu ihrem ursprünglichen Vorhaben erarbeiten, sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts der Nachrichtenagentur dpa am Montag. Die Gespräche dazu dauerten an. Die Pläne sahen für das Projekt mit dem Arbeitstitel „Germany’s Gold“ vor, dass sich Internetnutzer Filme, Dokumentationen und Serien gegen Gebühr herunterladen können.
Im März dieses Jahres hatte das Kartellamt massive Bedenken gegen „Germany’s Gold“ geäußert: So führe die gemeinsame Plattform dazu, „dass insbesondere die Preise und die Auswahl der Videos miteinander koordiniert würden“. Die Bonner Behörde schlug vor, das Geschäftsmodell einer gemeinsamen Vermarktung aufzugeben und sich auf den Betrieb einer rein technischen Plattform zu beschränken.
Laut einem Bericht des Branchenmagazins „Werben & Verkaufen“ stößt dieser Vorschlag zumindest bei ZDF Enterprises auf Ablehnung. „Als Investor in Programmrechte liegt unser vitales Interesse in der Vermarktung. In der Rolle des Betreibers einer rein technischen Plattform sehen wir uns nicht“, zitiert das Magazin den Geschäftsführer der ZDF-Tochter, Alexander Coridaß. ZDF Enterprises ist mit 33 Prozent an der Germany’s Gold GmbH beteiligt.
[dpa/hjv]
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