Für den Start der unter dem Arbeitstitel Germany’s Gold geplanten Video-on-Demand-Plattform der öffentlich-rechtlichen Sender haben 17 Medienunternehmen in Berlin die Germany’s Gold GmbH gegründet. Das Portal soll frühestens Ende des Jahres verfügbar sein.
Auf der Plattform, deren Name zum Launch bekanntgegeben wird, sollen Nutzer „audiovisuelle Werke und weitere Angebote im Bereich der elektronischen Medien“ finden, teilte die WDR Mediagroup am Mittwoch mit. Das Angebot werde über alle Verbreitungswege zur Verfügung stehen, insbesondere via Satellit, Kabel, DVB-T und Internet. Mit dem Start der Plattform sei frühestens Ende des Jahres zu rechnen. Vorher müsse das Kartellamt das Vorhaben endgültig prüfen und freigeben.
Zu den 17 Partnern gehören neben den kommerziellen Tochtergesellschaften WDR Mediagroup und ZDF Enterprises auch der Filmhändler Jan Mojito aus dem früheren Kirch-Imperium mit seiner Betafilm und mehrere Produzenten, darunter Brainpool Artist & Content Services und die Bavaria Fernsehproduktion. Die Verantwortlichen betonten in der Vergangenheit mehrfach, dass eineBeteiligung allen Interessenten offen stehe. Auch die Privatsender seienherzlich eingeladen, sich an dem Portal zu beteiligen.
Geleitet wird das Unternehmen von einer Doppelspitze. Als Geschäftsführer wurden Antoine Schmidt-Roy, Leiter Online Media und Mitglied der Geschäftsleitung von Studio Hamburg Distribution & Marketing, und der Medienunternehmer Jochen Kröhne, früher unter anderem Geschäftsführer der Sender Tele 5 und TM3, berufen worden.
Jürgen Doetz, Vorsitzender des Privatsenderverbands VPRT, hatte die Pläne für die VoD-Plattform im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de imOktober 2011 massiv kritisiert: „Kommerzielle Tätigkeiten bei ARD undZDF unterliegen – auch aus Brüssel – strikten Auflagen zu absoluterTransparenz und können nicht durch die Hintertür die Grenzen desAuftrags verschieben“, sagte Doetz damals.
RTL und ProSiebenSat.1 wollten mit einergemeinsamen Mediathek ähnliche Pläne verfolgen. Hier hatte das Bundeskartellamt einVerbot ausgesprochen, gegen das die Sendergruppen Klage eingereichthaben (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [rh]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com